Das bezaubernde Shoguna-Ballett. Foto: Benner

Die am Vormittag geäußerten Befürchtungen des Ortsvorstehers hatten sich nicht bestätigt. Das Schiff der ERZ Cruises war trocken im Tennenbronner Hafen eingelaufen. Kühles Nass war einzig an der Poolbar oder beim „Fahrwasser“ zu bekommen.

Ab 19 Uhr war es dann so weit und das Boarding wurde geöffnet. Kapitäne, Seemänner und Matrosen, Urlauber, Meermenschen und viele Andere strömten zahlreich an Bord.

 

Vor Programm- und Instruktionsbeginn hieß die Bordkapelle des Musikvereins Frohsinn die Besucher mit dem Orchester herzlich willkommen, und das, wie Dirigent Niklas Broghammer forderte: „Nicht wie in der Probe, sondern laut“.

Mit „La vita è bella“ und weiteren Stücken wurden Sehnsucht und Urlaubsgefühle bis zum Einmarsch aller örtlichen Zünfte, inklusive der gastgebenden Erzknappen selbstverständlich, geweckt.

Mäßiger Wellengang

Bei inzwischen mäßigem Wellengang begrüßte Kapitän und Eventmanager Sven Moosmann nun auch die Ehrengäste, Kapitänin Dorothee Eisenlohr – selbst ernannter Drache des Rathauses, die am Montag bei der Bach-na-Fahrt noch mit allen Wassern gewaschen wird, Steuermann Manfred Moosmann mit seiner Frau Andrea, sowie die Ortschaftsräte.

Es folgten Instruktionen, bei Seekrankheit die Toiletten oder einen Platz an der Reling aufzusuchen. Dann hieß es auch schon „Leinen los!“. Einzig das noch junge Maskottchen war schwer auszumachen, doch seine Titelmelodie lockte auch „Knappi“ (Robin Moosmann) auf die Kommandobrücke.

Den ersten Punkt im Animationsprogramm an Bord machten die Jüngsten – die 23 Tänzerinnen der Nachwuchstruppe DanceERZ im Alter von 9 bis 16 Jahren. Unter dem Motto „A little Party never killed nobody“ schmissen sie eine große Sause für die Reisenden.

Feurige Halbzeitshow

Als das Schiff Hawaii erreichte, ließen die Poolboys und das Poolgirl des Männerballetts der Erzknappen die Gäste sich nach Abkühlung sehnen. Dabei genügt ihnen ein Auftritt nicht, der Dank dafür gebührte ihren Trainerinnen Jana und Tami. Und auf Jamaika gab es einen Roadtrip im Erz-Cabrio. Das Finale bildeten in New Orleans die Gruppe Shoguna mit ihrer feurigen Halbzeitshow zum Superbowl.

Auch die Touristen an Bord, Tobi und Thomas Wälde, meldeten sich zu Wort. Zunächst etwas enttäuscht von der Organisation des Ichbe-Hexen-Jubiläums „2 Tage Tennenbronn in Narrenhand“, konnte der Schmerz schnell vom Eventmanager an der Poolbar gelindert werden.

Kittel versteigert

Da das alte Cruise Schiff schon massig Spinnweben angesetzt hatte, befindet sich ein neues Traumschiff schon im Bau. Doch das finanziert sich nicht ohne Spenden für den guten Zweck. In Paris angelegt, brachte Auktionator Thomas Wälde – der auch die Gesamtleitung des Programms hatte – im Louvre Gertruds Dirndl vom Windkapf und Paul Haas (Post Haas) Arbeitskittel unter den Hammer, Verzehrgutscheine gab es on top. Das Angebot konnten die Bietenden Vanessa mit 42 Euro für Gertruds Dirndl und Ortsvorsteher Manne mit 54 Euro für den signierten Umhang nicht ausschlagen. Auch eine Originalbackform vom Fritzebeck mitsamt Bäckerhose fand für 37 Euro in Kathrin eine neue Besitzerin.

Weiter im Programm ging es mit einer trockenen Runde Aqua Gymnastik und „Tequila“ von Sven Emmert. Conny Rapp, die sich programmatisch in den Erzknappenball-Ruhestand verabschiedet hatte, war spontan doch noch einmal Teil des Programms. Als Dank wurde zu ihren Ehren aus dem Song „Sugar, Sugar“ „Conny, Conny“ gesungen, bevor sie wohlverdient in Wellness entlassen wurde.

Ohne Werbung geht nichts

Wie immer galt – kein gutes Programm kann ohne Werbung gemacht werden. So wurden Spots für die Schmalhans-Bauchtasche, blinde Verständigung bei Alcaputti, das 100-jährige Bestehen des KSV, Ausrüstung beim Metalacker Tennenbronn, den Playmobil Sondereinsatz des DRK, Leergutannahme bei Edeka Haas, die Schöne und der Berneckteufel alias das Biest sowie Lust aufs Skifahren mit Ski-Verein und Ski-Freunden Tennenbronn – auch ohne Schnee unter dem Slogan „Ist der Narr auch noch so klein, Übung gibt’s beim Ski Verein“, gemacht. Gerne auch als Wasserski-Contest.

Die Pausen füllte Plan B mit programmatisch passender Musik.

Die Crew verabschiedete sich zu Programmschluss mit Wunderkerzen, ehe Alcaputti sich alle Mühe gaben, der rostigen Badewanne (Festhalle) mit gediegener Schlussnote den Rest zu geben.