Eine Premiere und einen vollen Erfolg feierten Narren und Zuschauer mit dem Sternlauf. Das Event war einfach „Bockstark!“ Im „Narrengässle“ hörte das Feiern schier nicht mehr auf.
Die Sulzer Narrenverantwortlichen gingen Risiko mit alles oder nichts – und sie haben alles richtig gemacht. Der Sternlauf war mehr als ein Ersatz für den Fasnetssonntagumzug.
Die Idee des Sulzer Narrenrates war es, die Narren kunterbunt aus drei Richtungen zum Mühlkanal laufen zu lassen und dort eine Sulzer Straßenfasnet zu feiern. Entgegen gekommen ist den Narren aber auch das schöne Wetter, das sich nach einer durchwachsenen Woche von seiner schönsten Seite zeigte.
Zuschauer und Narren mischen sich
Schon beim Treffen an den drei Stellen – einmal die Zunftstube begleitet von der Narrenkapelle, einmal der frühere Krankenhausparkplatz mit den 18-Stundenmusikern und schließlich der Realschule mit den „Pink Pämpärs“ – war die die Stimmung schon bestens.
Die Strecke konnte jede Gruppe recht individuell gestalten, einzig war es wichtig, nur auf Nebenstraßen zu gehen, weil keine Straßensperrungen erfolgten. Unterwegs mischten sich immer mehr Zuschauer dazu, die dann final mit den Sulzer Narren und den Musikgruppen im vom Mühlkanal umbenannten Narrengässle ausgiebig feiern konnten.
Jeder liegt sich in den Armen
Das Narrengässle bebte von der Musik der „Pink Pämpärs“ im Wechsel mit den 18-Stundenmusikern. Als dann aus den beiden Guggen ein kleiner Gesamtchor wurde, hielt es keinen mehr.
Die Zuschauer mischten sich immer mehr unter die Narren und lagen sich teilweise in den Armen oder schunkelten miteinander. Textsicher sangen sie mit den Narren „Die kleine Kneipe“ von Peter Alexander, welche – von Guggen gespielt – noch einmal ganz anders rüber kommt.
Der Zunftmeister hat viel zu tun
Das Narrengässle erwies sich als idealer Standort und wurde zur Fanmeile der Sulzer Narren. Mit einer aufgestellten Verpflegungshütte beziehungsweise der Schirmbar, die von von den Pink Pampärs bewirtet wurde, und Angelo’s Imbisswagen war für die Verpflegung bestens gesorgt.
Der gut gelaunter Zunftmeister Timo Holst hatte mit dem Aufstellen der Garnituren, dem Biertransport für die Musiken oder dem Einweisen der Narrengruppen allerhand zu tun. Nichtsdestotrotz fand er immer wieder Zeit, lautstark den Sulzer Narrenruf „Narri, Narro, Hexa – Bolla... saure Brüah“ anzustimmen.
Eine zukunftsfähige Fasnet
Deshalb war ihm nur ein einziges Wort im Vorbeilaufen zu entlocken – das aber alles treffend auf den Punkt brachte: „Bockstark!“ Schon vor der Fasnet hatte er erklärt: „Es gilt die Traditionen zu bewahren und aber gleichzeitig offen für Veränderungen zu sein und mit neuen Elementen zu bereichern.“
Denn in der Mischung zwischen Tradition und Innovation liege seiner Meinung nach das Potenzial für eine lebendige und zukunftsfähige Fasnet. Und da zeigten sich die Verantwortlichen der Sulzer Narrenzunft mit der Verlegung des Umzugs weg vom Fasnetsonntag recht risikofreudig – und haben zweimal deutlich gewonnen.
Nach dem großen Erfolg des ersten Sternlauf könnte hier durchaus ein zukunftsfähiges Element geboren worden sein, das den Fasnetssonntag im Städtle neu aufleben lässt.