Eine Truppe, die richtig Stimmung macht: Die Bergstadtfetzer reißen die Narren mit. Foto: Schuster

Der Fasnet und ihren Narren sagt man bisweilen nach, manchmal etwas zu eingefahren und unflexibel zu sein. Dass dies eine unzulässige Verallgemeinerung ist, bewiesen jetzt die Mitglieder der Bergstadt-Narrenzunft.

St. Georgen - Eigentlich wollte die älteste St. Georgener Zunft im vergangenen Jahr groß ihr Jubiläum zum 55-jährigen Bestehen feiern. Aber Corona machte den Narren einen Strich durch die Rechnung. Doch die stellten sich auf die neue Situation ein, planten um und verschoben ihre Feierlichkeiten kurzerhand um ein Jahr. "55 plus 1" – unter diesem Motto luden Fohrebobbele und Kräuterwieble zu ihrem großen Jubiläums-Brauchtumsabend in die Stadthalle ein.

Es waren 17 Personen, die 1967, mit viel Idealismus die Narrenzunft gründeten – eine beachtliche, aber auch mutige Tat in der damaligen Fasnets-Diaspora St. Georgen. Dieses Jubiläum sollte nun gefeiert werden. In der närrisch geschmückten Stadthalle warteten gutgelaunte Narrole aus nah und fern schon ungeduldig auf das Startsignal. Zahlreiche befreundete Zünfte ließen es sich nicht nehmen, mit den Bergstadt-Narren zu feiern.

Feines Festprogramm ausgearbeitet

Zunftmeisterin Alexandra Pies und Vize Sascha Trubarac hatten zusammen mit ihrer Mannschaft speziell für den Jubiläumsabend ein kleines, aber feines Festprogramm ausgearbeitet. Den Anfang machte die Stadtmusik. Mit Pauken und Trompeten marschierten die Musiker in den jubelnden Saal ein, der Narrenmarsch erklang, und die erste Schunkelrunde mit dem Schneewalzer stand an.

Was wäre aber eine Jubiläumsfeier ohne gute Freunde? Sicherlich würde da etwas fehlen. Deshalb wurden die Gastzünfte einzeln aufgerufen und mit ihrem Narrenruf herzlich willkommen geheißen.

Auf Jugendgruppe besonders stolz

Auf ihre Jugendgruppe sind die Bergstädter besonders stolz. Nach deren "Tanz der Narrenzunft" war sogar noch eine Zugabe fällig. Mit ordentlichem Tamtam kündigten sich die Bergstadtfetzer an. Mit ihrer bunten Mischung – von der "Schwarzwaldmarie" über das Badnerlied bis hin zu "Stand by me" – sorgten die Gugger für einen weiteren Stimmungsanstieg im Saal.

Tanz und Musik sind untrennbar mit der Fasnet verbunden. Die Gruppe Tick sowie die Nesthexen zauberten mit ihren Tänzen eine tolle Atmosphäre auf die Bühne. Da steckte intensives Üben dahinter. Die begeisterten Narren honorierten beide Vorführungen mit großem Applaus. Das Männerballett der Gastgeber hat schon so manchen Saal gerockt, und auch bei ihrem "Heimspiel" gaben die Jungs wieder alles. Stürmischer Beifall war ihnen sicher. Die Guggemusik Bloos Arsch setzte noch einen drauf. Überall, wo die Peterzeller auftreten, kocht die Stimmung.

Tänzer kommen auf ihre Kosten

Auch die Tänzer unter den Narren kamen auf ihre Kosten. Der Dj heizte dem Saal mit seiner Auswahl an Titeln so richtig ein. Es wurde noch ausgiebig weitergefeiert. Für viele Mitglieder der Narrenzunft wurde es lediglich eine kurze Nachtruhe, denn bereits wenige Stunden darauf war wieder fleißiges Mithelfen angesagt – die letzten Vorbereitungen für den großen Jubiläumsumzug standen an.