Die Geldbeutel werden dieses Jahr in zwei mit Wasser gefüllte Wäschezuber getaucht, die auf dem Narrenbrunnen gestellt wurden. Foto: Pohl

Die diesjährige Schwenninger Fasnet hat am Aschermittwoch endgültig ihr Ende gefunden. Auch der letzte Akt am Narrenbrunnen war alles andere als normal, sondern einmal mehr improvisiert.

VS-Schwenningen - "O jerum! O jerum" hieß es am Mittwoch um kurz nach 17 Uhr am Schwenninger Narrenbrunnern. Wie gewohnt hatten sich auch dieses Jahr einige Männer in Frack und Zylinger sowie dem Geldbeutel an der "Angel" dort eingefunden, um die Schwenninger Fasnet zu beenden. Denn "ihre letzte Stunde hat geschlagen". Allerdings lief auch das traditionelle Geldbeutelwaschen anders ab als gewohnt. Statt eines letzten Umzugs vom Muslenplatz zum Hockenplatz unter den Klängen des Schwenninger Narrenmarschs in moll, trafen sich die Beteiligten diesmal direkt am Narrenbrunnen.

Vieles anders und improvisiert

Dort ertönte der Narrenmarsch aus dem Leierkasten von Peter Hellstern. Und auch der Brunnen selbst war nicht in Betrieb. Stattdessen tauchten die Männer ihre Geldbeutel in zwei mit Wasser gefüllte Wäschezuber, welche in dieser besonderen Zeit als Alternative dienten. Gleich waren indes die vorgetragenen Anekdoten der vergangenen Fasnet. Und, man sollte es nicht glauben, doch auch diese Corona-Fasnet hatte nicht weniger auf Lager als die "normalen Jahre" zuvor.

War es Bernd Hoos, der mit seinem verlorenen Trommelstock die ganze Lumpenmusik aus dem Takt brachte, oder Bärbel Noel, die mit zwei linken Handschuhen aus dem Haus ging. Auch über Rolf und Raphael Rabe wusste Hanselvatter Jörg Schlenker ein "Vater-und-Sohn-Geschichtle" vorzutragen.

Hanselvatter ist voller Stolz

Bevor es anschließend zum Häringsessen in die Zunftstube der Narrenzunft ging, übernahm Jörg Schlenker nochmals das Wort und zog Bilanz: "Ich finde, wir hatten eine ganz ganz tolle Fasnet und haben das Beste draus gemacht. Wir können stolz sein, dass wir eine Fasnet für kleine Kinder gemacht haben" – und erinnerte an die Fasnet-Feaschter am Freitag. "Aber auch, dass wir die Altenheime abgeklappert haben." Jeder habe seine ganz persönliche Fasnet gemacht und das sei schön gewesen. "Dennoch hoffe ich, dass wir nächstes Jahr alle zusammen wieder eine gesunde Fasnet feiern können", sagte der Hanselvatter.