Dominik Schaaf, Generalfeldmarschall und erster Vorsitzender der Katzenmusik Miau aus Villingen (links mit Mikrofon) stellt der Hanselversammlung seinen Verein vor. Foto: Riesterer

Die Narrenzunft Schramberg hat nun ihre Hanselversammlung abgehalten. Zu Gast war ein Vertreter der Villinger Katzenmusik, der sich unmittelbar über den Gegenbesuch freuen kann.

Schramberg - Endlich geht es wieder richtig los, freute sich Hanselmeister Achim Bendigkeit zur Begrüßung in der Pizzeria Roma. Hoffentlich fänden sich für den folgenden Tag viele Haushalte zum Abstauben. Eine, versprach er, "in Erinnerung bleibende Brauchtumserfahrung".

"Konnten Brauchtum wahren"

Die Fasnet werde in unzähligen ehrenamtlichen Stunden ermöglicht, betonte der Hanselmeister. Vieles, etwa die Altersstruktur der Gesellschaft, befinde sich im Wandel. Es gelte mehr den je, das Brauchtum nicht zu kommerzialisieren, sondern zu schützen; als Kulturgut zu betrachten. "Wir sind kein Dienstleistungsunternehmen, sondern ein Verein, dessen Helfer viel Zeit und Geduld einbringen. Das sollte bei aller – sicher auch mal berechtigter – Kritik immer bedacht werden", sagte Bendigkeit. Denn: "Rückblickend konnten wir unter den schweren Corona-Voraussetzungen das Brauchtum wahren", dankte er allen Beteiligten.

Im Anschluss stellte Zunftmeister Tobias Dold den Gast des Abends vor: Dominik Schaaf, Generalfeldmarschall und erster Vorsitzender der Katzenmusik Miau aus Villingen. Deren Jubiläums-Treffen besucht die Zunft nun am Wochenende (siehe Info).

Militärischer Hintergrund

Schaaf erläuterte die Ursprünge seines Vereins; so sei nach Ende des Deutsch-Französischen Kriegs die Sehnsucht der Villinger nach der Fasnet groß, aber bei vielen kein Geld da gewesen. "Also haben sie ihre Militär-Uniformen umgedreht, in den Wirtschaften Musik gemacht und die Missetaten der Bürger dargestellt." Die Verballhornung des Militärischen sei bis heute zentrales Element, weshalb der Verein, inzwischen stolze 2500 Mitglieder stark, noch immer von einem Generalfeldmarschall angeführt werde. "Glücklicherweise bei Umzügen nicht mehr zu Pferd", scherzte Schaaf.

Wagenbau, Kneipen- und Saalfasnet

Die Schwerpunkte lägen beim Wagenbau und der Saalfasnet, die Symbolfigur sei der schwarze Kater Miau, der unterm Jahr im Romäusturm eingesperrt werde. "Der ist jetzt auch der Meinung, dass es Zeit ist, rauszukommen. Wir wollen euch versuchen zu zeigen, wie wir die Fasnet kennen", freute sich der Vorsitzende und erinnerte mit einem Schmunzeln: "Die Narrozunft und wir sind nicht gerade Narrentreffen-affin." Dennoch: "Unsere urwüchsige, handgemachte Fasnet soll auch am Treffen in die Wirtschaften gebracht werden." Die Gäste des Narrentreffens in der Villinger Altstadt erwartet also eine knackige Kneipenfasnet.

Info: Fahrplan für die Straßenfasnet

Bernd Fader vom Hanselausschuss gab abschließend den Fahrplan für die anstehenden Termine bis zur Hauptfasnet vor:

■ Der zweite Brezelbändel- und Bonverkauf findet nicht wie zuerst kommuniziert im „Spunden“, sondern ebenfalls in der Pizzeria Roma statt am Mittwoch, 11. Januar, 18 bis 20 Uhr. Dort gibt es auch Fahrkarten für die Narrentreffen.

■ Die Busfahrt zum Treffen nach Villingen startet am Sonntag, 15. Januar, 10 Uhr am Lichtspielhaus. Nach der obligatorischen Stadtrunde ist um 10.30 Abfahrt an der Rose auf dem Sulgen. Startnummer zum Umzug ist die 27, um 13.30 Uhr ist Umzugstart. Ab 11.30 Uhr ist Material-Ausgabe nahe des Bendiktinerrings.

■ Zum Narrentreffen nach Tettnang fährt der Bus am Samstag, 28. Januar: 14.30 Lichtspielhaus, Stadtrunde, 15 Uhr Rose. Am Sonntag, 29. Januar: 9 Uhr Lichtspielhaus, Stadtrunde, 9.30 Rose. Startnummer beim Umzug ist die 12.

■ Aufs Hardt zum Rolletag geht es am Dienstag, 31. Januar: 18 Uhr Lichtspielhaus, Stadtrunde und 18.30 Rose; Rückfahrt ist um 23 Uhr.

■ Zum Narrentreffen nach Waldmössingen geht es am Sonntag, 5. Februar; 10.45 Uhr Lichtspielhaus, Stadtrunde, 11.15 Rose.

■ Der dritte Brezelbändel- und Bonverkauf ist am Montag, 13. Februar, vor dem Hanselschlag in der Braustube Schraivogel. Verkauf ist ab 17 Uhr.

■ Zum Besuch des Klosters Heiligenbronn ist Abfahrt am Dienstag, 14. Februar: 18 Uhr Lichtspielhaus, Stadtrunde, 18.30 Rose; anschließend Einkehr im Gasthaus Hutneck.