Grenzenlose Trauer bei der Fasnetsverbrennung in Schiltach. Foto: Niklas Ortmann

Warum hinauszögern, was unumgänglich ist: Als die Rathausuhr halb acht schlug, wurde der Narro in Schiltach seinem Schicksal überlassen.

Teufel liegen sich in den Armen, Schuhu-Hexen weinen in ein weißes Laken. Trauer nimmt den Schiltacher Marktplatz ein als die Trommeln ausklingen, die Dunkelheit wird nur von den Fackeln durchbrochen. Dort, wo in den Tagen zuvor gefeiert worden war, ist nun nur noch Geheule und Gejammere zu hören.

 

Aber warum hinauszögern, was unumgänglich ist, sagen sich die Narren und stellen sich ihrem Schicksal. Da brennt er, der Narro, und mit ihm die Fasnet. Der Schmerz ist grenzenlos, denn nun beginnt die „saure Gurkenzeit“, in der es „Uffstau“ nur noch zum „schaffe gâu“ heißt, beklagten Zunftmeister Stefan Wolber und Stellvertreterin Alexandra Vondrach.

Da trösten die Narren nur die Erinnerungen an eine weitere schöne Fasnetszeit mit wenig Regen und viel Sonnenschein. Und die Hoffnung auf ein Wiedersehen, denn auch nach 75 Jahren ist die Narrenzunft alles andere als fasnetsmüde.