Am Wochenende beherrschten die Farben Gelb und Schwarz der Hofnarrenzunft das untere Mühlbachtal. Diese Farben sind seit nunmehr 25 Jahren in der hiesigen Fasnetlandschaft nicht mehr wegzudenken. Renfrizhausen stand zwei Tage lang Kopf.
Tausende Narren kamen, um mitzufeiern. Der absolute Höhepunkt war der Jubiläumsumzug mit über 2000 Narren bei Kaiserwetter und deutlichen Plusgraden am Sonntag. Die Zuschauer, die teilweise in Vierer-Reihen am Straßenrand standen, schienen den Ort förmlich zu überrennen.
Dass die Hofnarrenzunft ihren Fokus auf den Nachwuchs legt, zeigt, dass nicht – wie eigentlich üblich – die Jubiläumszunft der Anführer des Umzugs war, sondern die Kinder vom Kindergarten und der Grundschule aus den beiden Mühlbachgemeinden vorne mit dabei waren. Dicht dahinter präsentierte sich ein Meer aus gelb-schwarzen Hofnarren, mit denen vor 25 Jahren alles angefangen hatte.
Hexenpyramiden und Farbkleckse
Zehn Jahre später, also vor 15 Jahren, stellte man ihm die „Loablespalter“ zur Seite. Die neuesten Figuren, der „Burgstallräuber“ und die „Schleiferbärbel“, mischten das erste Mal vor fünf Jahren in der Fasnet mit. Eingebettet wurde die Jubiläumszunft von den Musikvereinen aus Renfrizhausen und Mühlheim.
21 reine Hexenzünfte und Hexengruppen innerhalb von Narrenzünften hatten einen großen Anteil an den 46 Umzugsnummern und nebelten Renfrizhausen Straßen in allen Farben ein. Unter großem Beifall der Zuschauer bauten sie aber auch mehrstöckige Hexenpyramiden.
Mit Dreschflegel Wein machen
Die vielen ortstypischen Narrenfiguren boten einen breiten Einblick die schwäbisch-alemannische Fasnet. Die Duachberg Hexa aus Mühlheim hatten fast ein Heimspiel. Ein rot-weißes Meer von Gardemädchen ging den Narrenfreunden Bergfelden voraus, dahinter versuchten die Jäkle ihren Schafbock zu bändigen.
Den Weinbeerlesdrescher aus Holzhausen wird nachgesagt, mit dem Dreschflegel aus Hecken Wein gemacht zu haben. Der Mofänger in der Sigmarswanger Narrenzunft hüllten die Straßen in ein leuchtendes Gelb-Blau.
„Broatschua“ und Stockbach Hexa
Dem Polizeischantle, begleitet vom Zwillingspaar Optimist und Pessimist sowie den Breaglern vorneweg, folgte dahinter ein schier nicht enden wollendes gelb-rot-weißes Meer an Narros und Salzsiedern, bevor die rot-schwarzen Hexen die Sulzer Zunft beendeten.
Die Glatter Schlosshexen markierten den Abschluss der Narrenzünfte der Gesamtstadt Sulz. Mit einem Dreierblock waren die Nachbarn aus Vöhringen in Renfrizhausen dabei. Der Narrenzunft Vöhringen, traditionell vom „Original Broatschua“ angeführt, folgten die Schlossberg Hexen aus Vöhringen und die Stockbach Hexa aus Wittershausen.
Auch der Ortenaukreis ist da
Sehenswert ist immer die Narrenzunft als Teil der Kulturgemeinschaft Empfingen mit seiner „alten Fasnet“ in Stoffvermummung. Mit ihrem Erbsen-und-Reisigbär erhalten die Empfinger die vom Aussterben bedrohte Strohfiguren. Die Weiherhexen aus Empfingen und die Weilerhexen aus Dommelsberg waren weitere Vertreter der Gesamtgemeinde aus Empfingen.
Die weitesten Anreisen von den 46 Umzugsnummern hatten die Rappenlochhexen aus Nußbach (Ortenaukreis), die Malteser Jungfunken aus Heiterheim sowie die Narrenzunft aus Ofterdingen bei Tübingen.