Auch in seinem zweiten Jahr als Bürgermeister darf Manfred Haug an der Fanset nicht im Amt bleiben. Die Narren werden das Rathaus auch 2022 stürmen. Foto: Archiv Beiter

Das Fasnetbrauchtum in Rangendingen lebt – auch unter Corona-Bedingungen. Dass die Fünfte Jahreszeit im Ort nun doch noch stattfinden kann, dafür haben sich die hiesigen Narren, allen voran die Narrenzunft Jägi und ihr Zunftmeister Hansi Schilling, mächtig ins Zeug gelegt.

Rangendingen - Die Fünfte Jahreszeit in Rangendingen lebt – auch im zweiten Corona-Jahr. Dafür sorgen die Narren im Ort, die "unter erschwerten Bedingungen" wenigstens ein Programm für die heiße Phase der närrischen Zeit auf die Beine gestellt haben und was in Punkto Brauchtum an fast nichts fehlen lässt, was die Rangendinger Fasnet zu bieten hat (siehe Kasten). Wir sprachen dazu mit Narrenchef Hansi Schilling von der Narrenzunft Jägi.

Worauf habt ihr euch bei einer Fasnet unter Corona-Bedingungen konzentriert?

Hansi Schilling:

Uns war es bei den Planungen wichtig, dass wir an der Hauptfasnet – wozu bei uns Jägis auch das Lumpentreiben gehört – der Bevölkerung ein angemessenes Brauchtums- und Fasnetprogramm und auch etwas Unterhaltung bieten können. Dazu gehören der Narrenbaum, das Feiern des "Auselega Dauschdeg" und die Kinderfasnet. Insbesondere für die kleinsten Narren wollen wir etwas bieten, was mit der Maskenvorstellung und dem Kindernachmittag auf den Schulhöfen garantiert ist. Wichtig war uns auch, dass unsere Tanzgarden nach zwei Jahren Probenarbeit ihre Tänze endlich einem Publikum zeigen können. Der Narrenbaum mit dem Spendenkässle für den Verein Krebskranke Kinder in Tübingen steht ab dem "Auselega" wie gewohnt vor der Zunftscheune.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit innerhalb der drei Narrenvereine im Ort unter diesen nicht einfachen Bedingungen? Wer ist im diesjährigen Fasnetboot mit dabei?

Hansi Schilling:

Mönchsgrabenhexen, Hauburgband und Alemannen haben sich mit mir als Zunftmeister der Jägis an einem Tisch zusammengesetzt und unser Vorgehen besprochen und koordiniert. Und ich finde, wir arbeiten gut und harmonisch zusammen. Alle drei Narrengruppen sind bei der Maskenvorstellung dabei. Die Möchis unterstützen uns außerdem am "Auselega". Sie haben dann am Samstag ihren Essensverkauf in der Ortsmitte und am Fasnetsonntag ist dort ein Finale mit Mönchsgrabenhexen, der Hauburgband und der Narrenzunft geplant. Am Fasnetdienstag allerdings gibt es dieses Jahr kein offizielles Programm.

War es schwierig, ein coronakonformes Programm auf die Beine zu stellen und Helfer zu finden?

Schilling:

Der Aufwand mit Hygienekonzept ist erwartungsgemäß höher. Doch die gelockerten Bestimmungen sind uns da zum Glück etwas entgegengekommen. Auch vom Rathaus haben wir die größtmögliche Unterstützung erfahren, worüber wir natürlich sehr glücklich sind. Froh sind wir auch, dass wir für die mobile Bühne, die wir für die Kinderfasnet gemietet haben, eine tolle Unterstützung einheimischer Firmen bekommen haben. Dagegen könnte die Bereitschaft bei den Helfern etwas besser sein.

Wie kommt das?

Schilling:

Viele Narren hatten nach den schlechten Nachrichten aus dem Herbst wohl gedanklich schon mit der diesjährigen Fasnet abgeschlossen und den Urlaub vielleicht anders geplant. Schön wäre es, wenn sich trotzdem noch ein paar Helfer finden würden, damit wir unsere Helferlisten voll bekommen können. Die diesjährige Fasnet sollte nicht allein Sache des Ausschusses sein, auch wenn es einmal nicht so vergnüglich zugeht wie in normalen Jahren.