Die Stars bei der Kinderfasnet in Rangendingen waren die Tanzmariechen der Narrenzunft Jägi. Sie konnten endlich wieder auf der Bühne tanzen. Foto: Beiter

Ein kleiner Umzug, eine Kinderfasnet, und auch eine, an der sich durchaus auch die Senioren erfreuen konnten: Am Auselega Dauschdeg wurde im Rangendinger Schulhof kräftig die Fasnet hochgehalten – und gefeiert.

Rangendingen - Der Trubel im Schulhof sah aus, wie er an einer ganz normalen Fasnet auch aussieht – und doch bot der Anblick von hunderten gut gelaunter Menschen in diesen Tagen von Corona und aufziehender Kriegsangst in der Ukraine ein beinahe surrealistisches Bild.

Selbst Jägen-Chef Hansi Schilling, einem Narren wie er im Buche steht, schien sein Anblick am Donnerstagmorgen im Hexenhäs etwas suspekt: "Ich han drei mol an mer nagugged, obs wirklich wahr ist", meinte er halb scherzend, halb ernst. Ähnlich mag es auch Alemannen-Anführer Thorsten "Rangod" Zähringer gegangen sein, als er beim Rathaussturm von einem lachenden Auge, weil die Fasnet jetzt doch noch sein durfte, und einem weinenden sprach, weil die Alemannen ihr erstes kleines Jubiläum wegen des Lockdowns nicht feiern konnten.

Am Nachmittag auf dem Schulhof dann war die Laune schon richtig flauschig. Angeführt von der Hauburgband zogen die Maxies des Kindergartens in einem kleinen Umzug in den Schulhof ein. "Mir geht’s Herz auf, wenn ich das hier sehe", meinte der Jägen-Zunftmeister – und zwar mit der für ihn bei der Fasnet charakteristischen Reibeisenstimme. Die Stimmungsprobe, mit der er von der Bühne herunter die Gäste anfeuerte, sei "Klasse" gewesen, lobte er das närrische Volk.

Die ausgelassene Atmosphäre genossen auch ein paar rüstige Rentnerinnen, die an einem Tisch inmitten der vielen Familien und Kinder Platz genommen hatten. "Warum auch nicht", lachten sie. Früher sei ja auch immer "Kinder- und Altenfasnet" zusammen gefeiert worden. Sie hätten auf jeden Fall ihre Freude an dem närrischen Treiben, das sie wohl auch an ihre eigene Jugend erinnerte.

Die Stars des Nachmittags waren die Gardemädchen der Narrenzunft. "Ein trauriges Spiel hat endlich ein Ende", kündigte Hansi Schilling die Tanzmariechen an, von denen die Kleinsten der Minigarde an diesem Tag sogar ihre Premiere feierten. Vorbei sei endlich das Training über den Bildschirm, Tanzen nur im Freien und alles ohne Publikum. "Jetzt sind sie wieder zurück auf der Bühne", freute er sich für die jungen Mädchen.

Am Abend ging die närrische Sause munter weiter. Angefeuert von den unermüdlichen Musikanten der Hauburgband – blasend und trommelnd, was das Zeug hielt. Und auch die Tanzgardemädchen durften noch mal ran, um ihre Showtänze zu zeigen. Das ganze dauerte bis ein jäh aufziehender Regenschauer und ein heftiger Wind dem Treiben ein Ende setzte. Aber da waren die Roten Würste sowieso schon alle gegessen.