Szenen aus vergangenen Tagen: Trotz der jüngsten Zugeständnisse von Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist es für einen Umzug in Fischbach zu spät. Foto: Bantle

Niedereschach-Fischbach - – Im Miniaturformat wird in diesem Jahr, dem zweiten Jahr der Corona-Pandemie, die traditionelle Fischbacher Dorffasnet gefeiert. Auch, weil die jüngsten Änderungen der Vorschriften schlichtweg zu spät kommen.

Niedereschach-Fischbach - Bis zuletzt hat man bei der Narrenzunft Fischbach (NZF) gewartet, ob es in Sachen Corona-Vorschriften nicht noch Lockerungen gibt, die es möglich gemacht hätten, am Fasnetsunntig wie geplant den großen närrischen Umzug mit einer Vielzahl von Traditionszünften und über 3000 bereits angemeldeten Hästrägern durchführen zu können. Nachdem klar war, dass sich diese Hoffnung nicht erfüllen wird, sagte die von Christoph Droxner angeführte NZF wie schon im Vorjahr den Umzug ab. Gleiches gilt für den traditionellen Zunftball am Abend des Fasnetsunntig.

"Es macht keinen Sinn in einer halb gefüllten Halle auf Abstand und mit Maskenpflicht einen Zunftball abzuhalten. Hier kommt keine Stimmung auf", begründete Droxner die Absage. Für ihn und seine Narren ist Fasnet nicht nur "Halli-Galli". Nein, Fasnet ist aus ihrer Sicht tiefgründiger und bedeutet auch, "Heimat, Brauchtum und Lebensgefühl".

Rund einen Monat Vorlauf für Genehmigung

Dass das Land Baden-Württemberg noch am vergangenen Donnerstag Fastnachtsumzüge komplett ausgeschlossen hat, um diese einen Tag später, also am Freitag dann doch wieder nicht ganz auszuschließen und kleinere Veranstaltungen zur Pflege des örtlichen Fasnet-Brauchtums erlaubte, regt Christoph Droxner auf und ärgert ihn maßlos. "Das ist einfach nur ärgerlich und nicht nachvollziehbar", so Droxner. So könne man nicht wirklich planen. Um beispielsweise eine behördliche Umzugsgenehmigung zu erhalten, betrage die Vorlaufzeit rund einen Monat.

Dennoch Programm

Und doch haben die Fischbacher Narren schnell reagiert und werden nun am kommenden Sonntag, 27. Februar, um 14 Uhr zwar keinen Umzug, aber einen kleinen Sternmarsch der Fischbacher Narren durchführen. Der wird in der Ortsmitte beginnen und zum Sportgelände im Bodenacker führen. Dort findet im Freien und unter Beachtung der 3G-Regel, die, da nur eine Straße dorthin führt, gut zu kontrollieren sei, eine kleine Bewirtung statt.

Auch am Schmotzige Dunnschtig, 24. Februar, werden die Fischbacher Narren aktiv sein und um 9.30 Uhr in der Ortsmitte den Narrenbaum aufstellen. Teilnehmen werden die Fischbacher Narren zudem am Samstagabend, 26. Februar, an einer um 18 Uhr in der Fischbacher Mauritiuskirche stattfindenden Eucharistiefeier mit närrischer Predigt, zu der die katholische Kirchengemeinde einlädt.

Bereits am vergangenen Samstag waren Mitglieder der NZF unterwegs, verkauften die 49. Auflage des Fischbacher Narrenblattes und freuten sich, dass sie mit dem Narrenblättle 2022 in nicht ganz leichter Zeit ein bisschen Spaß und gute Laune verbreiten konnten. Mit dem Narrenblättle und den noch geplanten Kleinveranstaltungen hoffen Droxner und seine Narrenräte allen Fischbacher Narrenfreunden einen kleinen Ersatz für die ausfallenden Großveranstaltungen bieten zu können. Auch soll so der Zusammenhalt und sowie das "Wir – und das Gemeinschaftsgefühl" gestärkt werden. Dies sei mit Blick auf das kommende Jahr wichtig und werde notwendig sein, denn 2023 feiert die Narrenzunft Fischbach ihr 50-jähriges Bestehen.

Und dieses Jubiläum soll gebührend und in einem großen Rahmen gefeiert werden. Dann werde wieder jede helfende Hand im Ort benötigt, betont Droxner, der davon ausgeht, dass die Corona-Pandemie 2023 insoweit Vergangenheit sein dürfte, dass dann wieder der "normale Alltag" das Leben bestimmen wird. Und, dass dann auch wieder ausgiebig gefeiert und das närrische Brauchtum gepflegt werden kann.