Impressionen vom Schmotzigen in Lauterbach. Foto: Fehrenbacher

Zur Schlüsselübergabe und Prunksitzung mit Proklamation begrüßte Präsident Rolf Buchholz zahlreiche Gäste im Rathaus.

Er erklärte, dass er sich überlegt habe, ob er überhaupt etwas sagen solle, denn „mit der Anklage für das Narrengericht am Samstag ist mir bewusst geworden, dass ich für den Rest meiner Amtszeit keine konkreten Aussagen mehr treffen werde, da diese mir falsch ausgelegt werden“, so Buchholz weiter.

 

Im Anschluss hielt Bürgermeister Jürgen Leichtle seine Rede bei der Proklamation. Er kam klar mit dem Ziel, den Rathausschlüssel zu verteidigen. „Ich komme aus der Zukunft, aus der 750-jährigen Zukunft von Lauterbach“, so Leichtle, der als „Doc Brown“ aus „Zurück in die Zukunft“ erschien. „Ich habe alles getan, um das hier zu verhindern. Aber ich sehe schon, ihr alle seid bereit und wartet nur darauf, dass ich den Schlüssel abgebe“, sagte er. Dies wurde prompt mit Applaus und Jubelrufen der Gäste beantwortet. Stattdessen schlug er den Narrenräten vor, das Landratsamt zu stürmen, um wirklich etwas bewirken zu können. Doch zum Schluss seiner Rede gab er sich geschlagen und übergab den Schlüssel an Rolf Buchholz.

Leere Kassen

Dass die Narrenzunft allerlei Vorhaben hat, verkündete Ingo Maurer im „Elf-Punkte-Plan“. „Unser Programm ist ambitioniert und stramm – doch übergeben haben sie leere Kassen, wir sind quasi klamm“, erläuterte Maurer. Um also etwas bewirken zu können, müssten sie unverkleidete Lauterbacher Bürger sowie Vereine im Jubiläumsjahr zur Kasse bitten. Wenn diese Gelder dann geflossen seien, würden unter anderem Dog-Stations am Mooswald in Sulzbach positioniert. Zudem soll Auswurfmaterial nur noch auf Bestellung der Zuschauer verteilt werden, so dass dieses nicht auf dem Boden im Dreck liegen bleibt.

Auch die unglückliche Ampelsituation in Sulzbach griff Maurer auf. „Im Gegensatz zur Ampel in Berlin, es ist richtig kurios, werden wir die Ampel im Sulzbe nicht mehr so schnell los“, heißt es. Doch die neueste Idee der Narren lässt sich sehen, so bekundet Maurer: „Und stellen wir jetzt überall dort eine Ampel na‘, wo man in Lauterbach Risse in der Straße sehen ka‘. es kommen mit 8550 Ampeln auf jeden Bürger circa drei, da sind wir im Guinness-Buch der Rekorde ganz vorne dabei. Als Kommune mit der höchsten Ampel-Dichte, gehen wir dann ein in Deutschlands Verkehrsgeschichte.“

Narrenbaum aufgestellt

Nachdem alle Vorhaben erläutert wurden, ging es auf dem Rathausplatz weiter. Die Feuerwehr hatte sich dort positioniert, um den Narrenbaum zu stellen. Langsam, aber sicher ging der Baum in die Höhe, bis er sicher in der Verankerung stand. Anschließend stellten sich der Musikverein „Eintracht“ sowie die Narrenzunft und auch die Narrenzunft Sulzbach und die Narren weiterer Gastzünfte auf zum Abmarsch in Richtung Schulhof.

Mit dem Narrenmarsch brachten die Musiker Fasnetsstimmung in die Straßen. Im Schulhof versammelten sich die zahlreichen Zuschauer rund um die Absperrungen und beobachteten das Geschehen. Die Oberhexe kam herbei und entzündete das Feuer in der Mitte des Platzes, bevor aus den unterschiedlichen Richtungen die Hochsteiger-Hexen kamen, um den Hexentanz zu präsentieren. Danach versammelten sich die Hexen im Kreis um das Feuer, um ihre Flaschen mit dem Hexentrank zu füllen. Für die Zuschauer hatten sie auch noch etwas in ihren Körbchen.

Nachdem die „Eintracht“ zum Brezelsegen spielte, machten sich die Gäste auf den Weg ins Gemeindehaus zur Hexennacht der Hochsteiger-Hexen. Dort wurde bei unterschiedlichen Programmpunkten bis in die Nacht hinein gefeiert.