Hannes und der Bürgermeister: Alexander "Locke" Guth und Markus "Euro" Wagner in ihren Rollen Foto: Lück

Wie genial war das denn! Die doppelt schwere Mission – in hohenzollerischen Gefilden – hat die Horber Narrenzunft bravourös gemeistert! Premiere des Live-Streams in die Baizen und Wohnzimmer aus Siggi Hellsterns "Rechteck-Halle" im Adler Dettingen vor gut 60 Gästen. Ein Kracher nach dem Nächsten.

Horb - Moderatorin Manu MMF startet den "Narri-Narro-Turbo" mit einem Song, damit sich die Gäste in der "Rechteck-Halle" und in den Baizen schon mal einschunkeln können: "Heute stehen wir für Euch im Rampenlicht, wir sind glücklich und so stolz, ihr glaubt es nicht."

Denn: Innerhalb weniger Monate hatten alle Akteure ein komplett neues Programm auf die Beine gestellt. Weil wegen Corona Eröffnungsball und Montagsumzug gestrichen werden mussten. Manu: "Ihr Lieben hier im Saal. Euch gebührt eine ganz große Ehre und ihr habt eine riesige Aufgabe, ihr müsst heute für 1000 Leute schreien!" Und schon brandet das "Narri Narro" durch Siggis "Rechteck-Halle".

Wegen Lockdown jetzt Umschulung zur Nonne

Dann wird’s sexy ("Was hast Du nur mit dem alten Mann gemacht", sang Marius Müller-Westernhagen dazu). Maureen Straub und Jana Schneiderhan als Novizinnen verraten es: "Die Haube ist schon sehr speziell." Jana: "Wir waren ganz dick im Geschäft mit dem Escort-Service." Wär was für den ganzen Gemeinderat dabei gewesen. Jana: "Denkst du da etwa an den Thomas Mattes? (SPD-Fraktionschef, Anm. d. Red.) Der hat das Temperament einer Wanderdüne! Ich hab’ mir immer überlegt wie das gehen soll – kontaktloser Sex in Corona-Zeiten. Bei dem kann ich‘s mir vorstellen!"

Wegen Lockdown jetzt Umschulung zur Nonne. Um für die Spitalstiftung Senioren zu pflegen. Maureen: "Früher oder später kommt da der ganze Narrenrat hin!" Jana: "Lego Peter Renz wird sicher der erste sein... ha! Und Lucio vom Schwimmbad – der wollte immer der Größte sein." Maureen: "Und mit der Familienpizza zahlen!"

"Unforgettable Journey" durch das "Fantastic Lääänd"

Alemannisch-derb geht’s mit der "Roten-Bollenhut-Fraktion" weiter. Die Schwarzwald-Mädels. Nehmen erst die umstrittene Werbekampagne aufs Korn. Susanne Baiker: "Lasset ons gemeinsam eine ›unforgettable Journey‹ durch das ›Fantastic Lääänd‹ macha – let the Schurz wackla – Hurry ab!"

Zwischendurch geht’s auch um die Figur. Ute Karp spielt darauf an, dass Margret Grässle so flachbrüstig ist. Gibt aber ein Mittel. Zieht Klopapier aus dem Dekolleté: "Damit musst Du die Brust einreiben!" Margret: "Das soll helfen?" Ute: "Schau Dir doch Deinen Arsch an!" Zum Schluss noch ein Song auf den Corona-Verbots-Irrsinn: "Zu ›Zicke-Zacke Zicke-Zacke – Hoi, Hoi, Hoi‹ saget onsre Ordnungsämder – ›Noi, Noi, Noi‹!" Das Publikum ist begeistert, fordert "Zugabe!"

Ein roter Tisch und zwei Schnapsflaschen

Dann der Höhepunkt. Moderatorin Manu schaut OB Peter Rosenberger an: "Der hat solche Koniferen wie Joachim Patig oder Peter Klein. Die wirklich wichtigen Dinge, wie Kaffee kochen, wer besorgt das Vesper und und und… diese Dinge werden doch von Menschen wie du und ick es bin, vollbracht."

Ein roter Tisch. Zwei Schnapsflaschen. Und: "Locke" so "Guth" wie Bürgermeister Albin Braig in der Mäulesmühle! Markus "Euro" Wagner so alemannisch cleverl wie Karlheinz Hartmann als Hannes!

"Locke": "Mir hättet die Stell in Horb nieee antreta dürfa. Der Rosaberger hat mich in eine Falle glockt! Als ich den Gemeinderat vorgeschdern in Aktion erläbt hab, des isch wie wenn Du 25 mol vor oim hockt – zom Teil no bleeder!"

Die Zugabe ist unplugged und mitreißend

"Euro"-Hannes juckt der Buckel. Bürgermeister massiert ihm den Rücken. Hannes Wagner: "Awa. Mühla juckt doch net. Fanget se in Sulz a, über Fischinga, Neckerhausa, Dettingen und vor ällem in Horb – do wo die Brück na soll!" Das Publikum tobt vor Lachen! Was ein Kracher! Geniale Darstellung. Vielleicht rufen Albin und Karlheinz demnächst an und wollen das Skript für die nächste Sendung haben.

Und während für "Danas Bitches" die Bühne umgebaut wird, geben die Schwarzwald-Mädels von der Balustrade von Siggis "Rechteck-Halle" ihre Zugabe. Unplugged und mitreißend.

"Danas Bitches" feiern sich ihren Lockdown-Frust mit den "Besten Songs der 80er Jahre" von der Seele. Endet mit dem Klassiker der Münchner Freiheit: "Es ist halt nicht zu ändern. Er tut uns imponiern. Nicht den ganzen Abend, Probleme diskutieren. Wir geben gerne zu: Das was wir woll’n bist du!" Reißen Hemden und Kostüme auf, es erscheint das "Locke"-Bild (vor circa 15 Jahren). Zeigen auf den genialen Bürger-Meister Alexander Guth. Der ganze Saal tobt.

Der Franzose würd sagen: "Chapeau." Wir: "Narri, narro und horrido!"