Die Schatzsucherinnen der Hofstetter Narrenzunft werden elf Jahre alt. (Archivfoto) Foto: Kleinberger

Seit elf Jahren sucht die weibliche Figur den Schatz. Gruppe hat inzwischen 15 Mitglieder.

"D’Schatzsucherin vun de Heidburg" ist seit elf Jahren der weibliche Part in der Hofstetter Narrenzunft. Auch wenn das Jubiläumsfest verschoben werden muss, hat Gründerin Alexandra Singler die Mitglieder mit einem kleinen Geschenk überrascht.

Hofstetten - "Die weibliche Narrenfigur sollte zwar eine Frau, aber keine Hexe werden", erinnert sich Alexandra Singler an die ersten Überlegungen zurück.

Im November 2009 wurde das neue Häs der Schatzsucherin dann erstmals in der Narrenzunft vorgestellt. Ein bisschen mittelalterlich, in Schwarz und Silber gehalten, Edel und den Schatz im Häs widerspiegelnd. Gemäß der Sage vom Schatz auf der Heidburg hatte Zunftschneiderin Elfriede Neumaier ein schwarzes Kleid mit Samtpeter, Rock und Schürze genäht. Als Kopfbedeckung wurde eine silberdurchwirkte Gugel entworfen und auf der Jacke schimmerten zwei auffallend silberne Knopfreihen. Der besondere Hingucker wurden die schweren Silbermünzen mit Heidburg-Prägung und Namenszug der Schatzsucherinnen, außerdem trug die Dame eine Laterne in der Hand.

Die halb lachende und halb weinende Holzmaske mit den langen weißen Haaren hatte damals der Steinacher Schnitzer Meinrad Volk als eine seiner letzten Masken angefertigt.

Der Ritter gehört von Anfang an dazu

Den ersten öffentlichen Auftritt hatten die Schatzsucherinnen dann beim großen Haslacher Narrentreffen 2010, damals in kleiner Besetzung mit vier Frauen und dem Ritter. Nach der Sage vom Schatz auf der Heidburg soll nämlich ein Ritter an einem Sonntagmorgen die Bäuerin des nahe gelegenen Schlosshofs besucht und ihr Reichtümer für die Begleitung zur Heidburg versprochen haben. Sie sollte vom Schatz so viel mitnehmen, wie sie nur tragen konnte. Doch die Frau nahm nur einen kleinen Teil mit nach Hause und wollte sich den Rest des Schatzes nach und nach aus den Tiefen der Erde holen. Später konnte sie allerdings den Eingang nicht mehr finden und nun wird die Schatzsucherin an jeder Fasent erneut zum Leben erweckt.

Den Ritter verkörpert seit elf Jahren Stefan Schrempp, der als kreatives Zunftmitglied jahrelang die aufwendigen Bühnenbilder des Zunftballs malte und auch sonst für sämtliche gestalterischen Umsetzungen verantwortlich ist. "Ich wollte mit der neuen Narrenfigur mehr Vielfalt in die Narrenzunft und auch in die Umzüge bringen", blickt Alexandra Singler zurück. Für die neue Gruppierung galt es zunächst Überzeugungsarbeit zu leisten. Unter all den schwarzen Höllenhunden und rot-schwarzen Guggenmusikern hatten die Schatzsucherinnen zunächst einen schweren Stand. Im Laufe der Jahre wuchs die Gruppe kontinuierlich und zählt mittlerweile 15 "Schatzis", wie Alexandra Singler ihre Fasent-Figur liebevoll nennt.

Am Schmutzigen Donnerstag ist es in Hofstetten Tradition, dass eine große Narrenschar vors Rathaus zieht und nach der Erstürmung und Machtübernahme durch die Zunft mit einem Bonbon-Regen beschert wird. Da es in diesem Jahr kein Fasent-Spiel zwischen der Verwaltung und den Narren geben wird, dreht die Zunft die Fasent um. Am Fastnachts-Samstag machen sich die Mitglieder auf den Weg durchs Dorf – und werden es Bonbons vor die Haustüren regnen lassen. Auch das Narrenblättle wird in diesem Jahr verkauft, allerdings stationär beim Hofstetter Dorfcafé der Familie Schmider.