"Hornung, ich rufe dich!": Auf den Beginn des Katzenmonats warteten nicht nur die Hardter sehnlichst – auch Narren aus nah und fern strömten zum Rolletag herbei.
Hardt - Dabei begrüßte mit Christian Thiel erstmals ein Zunftmeister die Gäste, der "Schwäbisch mit Akzent" spricht. Der Nachfolger von Jürgen Ganter meisterte seine erste große Feuertaufe bravourös. Im Gewerbegebiet ging es vom ersten Moment an zur Sache.
Schnell war das Höhenfeuer unter den wachsamen Augen der Feuerwehr entzündet. "Nun kommt hervor, hervor ans Licht, ihr Katzen zur lodernden Flamme", forderte Zunftmeister auf – und das erste leise Bimmeln wuchs rasch lautstark an. Spätestens beim traditionellen Katzentanz hatten die Narren die Herzen der zahlreichen Besucher im Sturm erobert.
Umzug mit Fackeln
Nach so vielen Ritualen war aber noch lange nicht Schluss – im Gegenteil. Nicht weniger als 19 Narrenzünfte stellten sich anschließend zum großen Fackelumzug auf. Durchs Gewerbegebiet ging es die Mariazeller Straße hinauf und durch die Ortsmitte bis zur Arthur-Bantle-Halle. Viele närrische Besucher säumten den Straßenrand – und sie erhielten viele "Miesle" und andere Leckereien.
Mehrere Stände waren im Ort aufgestellt, wo sich die Narren verpflegen konnten. Die Steinreute-Teufel boten beispielsweise ihre teuflische Kartoffelsuppe. Dass sie viel Kondition hatten, bewiesen sie bei der After-Party zu später Stunde. Bis dahin war aber auch in den Wirtschaften Remmidemmi angesagt.
Lob für die "Concordia"
Die närrischen Epizentren waren auf dem Schulhof angesiedelt, wo der Athletenverein bewirtete, sowie in der Arthur-Bantle-Halle. Dort war Zunftmeister Christian Thiel einmal mehr gefordert. Nach dem Einmarsch mit dem Musikverein Concordia unter der Leitung von Dirigent Daniel Weißer hatte er für die Musiker samt Vorsitzendem Dirk Pfaff ein dickes Lob parat. Thiel überreichte ihnen die Orden für die diesjährige Fasnet und dankte für die Unterstützung während der tollen Tage.
Ein Lob hatte Thiel auch für die Feuerwehr für die Unterstützung beim Höhenfeuer und den Ordnungsdienst beim Umzug sowie für das DRK. "Wir hoffen, dass ihr einen ruhigen Abend habt", sagte Thiel.
Tennenbronner mit viel Kondition
Die Katzenzunft zeigte sich beim anschließenden Miesleauswurf gar nicht "giizig". Thiel stellte dann die einzelnen Zünfte vor, angefangen mit den einheimischen Steinreute-Teufeln unter der Ägide von Oliver Ganter.
Gute Kondition zeigte die Narrengilde Pfrieme-Stumpe aus Tennenbronn, die wenige Tage nach dem Jubiläum schon wieder mit Kappel-Goascht und Linde-Wieble in Hardt vertreten waren – auch wenn nach dem offiziellen Teil die meisten die Segel streichen mussten.
"Sälle 15" übernehmen glänzenden Abschluss
Die Einladung der Katzenzunft waren auch die Schoaf-Hexen Weiler, Heuliecher Mariazell, die Narrenzunft Lauterbach, die Narrenzunft Schramberg, Bettelwieber Burgberg, Finsterbach Hexen Schramberg, Glasbachhexen Buchenberg oder die Hecke-Pfiefer Locherhof gefolgt – um nur einige zu nennen. Weitere Anreisen nahmen die Narrenzunft Bildechingen bei Horb sowie die Bettschoner Weitingen – dem Heimatort des früheren Hardter Pfarrers Richard Fischer – auf sich.
Die Katzenzunft wusste genau, was das närrische Volk wollte: Showtänze von "X-Plosion" Hardt oder "Discovery" Lauterbach und Guggenmusik – natürlich auch mit den Lokalmatadoren von "Sälle 15" oder von "Bloos Arsch" Peterzell. Damit landeten die Veranstalter einen Volltreffer nach dem nächsten, sodass sich alle einig waren: "Ohne Rolletag ist es keine richtige Fasnet".