Die Narren haben einen Gefangenen gemacht. Foto: Schneider

Die Fischinger Narrenzunft hat einen bekannten Gefangenen gemacht. Doch Ortsvorsteher Jürgen Huber sieht selbst das positiv.

Ein heftiger Kampf tobt im Rathaus, draußen am Platz hört man die laute Stimme von Ortsvorsteher Jürgen Huber: „Den kriegt ihr net – raus mit euch!“

 

Doch gegen die Übermacht kann er sich nicht wehren und wird von den Narren in gestreifter Häftlingskleidung aufs aufgebaute Podest geführt. „Jetzt bin ich die nächsten fünf Tage bei Wasser und Brot“, beschreibt er die Konsequenzen, den Schlüssel an die Narren verloren zu haben.

Aus Akten wird Altpapier

Sieht die Sache aber dennoch positiv. „Ich glaube, die Querstreifen werden im Frühjahr Mode werden“, gibt er sich optimistisch. Und gibt den Narren noch einen Hinweis, wie sie nun die Amtsgeschäfte zu führen haben.

„Der große Stapel auf dem Schreibtisch, das sind die wichtigsten Sachen“. Worauf Zunftmeister Rene Bossenmaier lakonisch antwortet: „Der Musikverein hat bald wieder eine Papiersammlung – das kommt ganz schnell weg.“

Suche nach Kindern

Und sieht auch gleich auf eine zweifache Premiere zurück. Nicht nur, dass er als Nachfolger von Marcus Kaupp – dem später just ein Geburtstagsständchen gesungen wird – zum ersten Mal die Macht für die Narren erringt. Auch blickt er zufrieden auf das 35. Jubiläum zurück, das vor wenigen Wochen erst groß gefeiert wurde.

Und gibt dann den Platz frei für die Buzefaluse, die mit lauten Schellengeläut ihren Tanz aufführen. Plötzlich erklingt ein schauriges Heulen, als die Hakenmänner ihr Boot über die Brücke heranschieben und sich auf die Suche nach sorglos spielenden Kindern machen, die sie mit ihren Haken in die Tiefe ziehen können.

Pyramide und viel Freude

Als dies jedoch misslingt – zwei Ball werfende kleine Fischinger können gerade noch so entkommen – geben sie zur Musik von Michael Jacksons „Thriller“ ihr Bestes und zeigen ihre eindrucksvolle Choreografie.

Den Abschluss bilden die Burghexen, die ihren Tanz, passend zu Mitternacht, aufführen und auch eine große Pyramide bauen, nur um sich wenige Sekunden später voll Freude tollend auf dem Boden herumzuwälzen.

Doch damit ist für die Fischinger noch lange nicht Schluss. „Für Essen und Trinken ist gesorgt“, erklärt Bossenmaier selbstbewusst. Muss man doch die Zeit bis zum Mottoball am Freitag überstehen.