"Freilaufende Narren" wie zuletzt 2020 wird es an der kommenden Fasnet im Weitinger Ortskern nicht geben. Alles spielt sich wesentlich kleiner "hinter Gittern" ab. Foto: Nesch

Der Weitinger Narrenverein "Bettschoner" plant für die zweite Corona-Fasnet vier kleine Veranstaltungen auf dem abgegrenzten Dorfplatz und der "Jauner-Bott" erscheint wieder. Auch sind gemeinsame Aktionen mit anderen Zünften der Gemeinde geplant.

Eutingen-Weitingen - "Fasnet mit Herz und Verstand", so heißt das Motto, das auch vorgelebt wird. So viel Herz (und Kreativität) wie möglich, der Verstand aber bitter nötig. Dies alles in der Verantwortung für den Gesundheitsschutz. Aber die Mitglieder wollen allmählich wissen: Was läuft?

Aber hundertprozentig Genaues weiß man doch wieder nicht. Man hänge weiterhin etwas in der Luft, so die Verantwortlichen. Auf jeden Fall wäre das geplante Programm klein, aber fein und hauptsächlich ein Angebot für die Mitglieder. Vieles könne auch auf privater Ebene stattfinden, wie Narrenpräsident Pascal Schmitt erklärte.

Vorgesehenes beschränktes Konzept sehr aufwendig

Die vier kleinen Höhepunkte liegen aber in der Verantwortung des Vereins und sollen sich innerhalb eines umzäunten Bereichs auf dem Dorfplatz beziehungsweise auf dem Vorplatz des Rathauses abspielen.

Nach der digitalen Fasnet im vergangenen Jahr ist das vorgesehene beschränkte Konzept trotzdem sehr aufwendig, weil es sich strikt an die geltenden Corona-Bestimmungen hält. So gilt nach dem jetzigen Stand die Regel 2G-plus für den Zugang zum Veranstaltungsbereich, der durch 70 laufende Meter Bauzaun abgegrenzt wird. Zudem wird zur Einhaltung der Regeln und lückenlosen Kontrollen jeweils ein detailliertes Hygienekonzept erstellt.

Auftakt soll nach jetzigem Stand am Samstag, 12. Februar, mit dem Aufstellen des Narrenbaums sein. Für die "hohen Tage der Fasnet" sind ebenfalls kleine Aktivitäten geplant. So soll am Schmotzigen Donnerstag in Absprache mit den jeweiligen Leitungen der Grundschule und dem Kindergarten eine Stippvisite abgestattet werden, wobei die Narren selbstverständlich mit Abstand im Freien bleiben müssten.

Große Holztafeln mit Fasnetsmotiven

Auf den Besuch der Tagespflege muss definitiv verzichtet werden, was aus menschlichen Gründen sehr bedauert wird. Am Nachmittag soll eine kleine Schlüsselübergabe stattfinden, bei der anschließend die mit großer Spannung erwartete 30. Ausgabe der wiederbelebten Fasnetszeitung "Jauner-Bott" unter das Narrenvolk gebracht wird.

Gleichzeitig kann das "Intelligenz- und Käsblättle für den alten Narrenflecken Weitingen" ab diesem Zeitpunkt auch in der Bäckerei Kalbacher erworben werden. Dann ist offiziell Pause bis zum Fasnetsonntag. Dieser beginnt in Weitingen seit einigen Jahrzehnten mit der Narrenmesse in der Pfarrkirche St. Martinus, die übrigens im vergangenen Jahr der einzige Präsenztermin während der ganzen Fasnet gewesen ist.

Für die Stunden danach hat man auch Ideen entwickelt. Damit der Fasnetsonntag etwas bunt wird, will man die Wagenbauer und Laufgruppen dazu aufrufen, große Holztafeln mit Fasnetsmotiven zu bemalen. Außerdem sollen, wie schon am Schmotzigen Donnerstag, auch die Kinder zu ihrem Recht kommen. Abschluss wäre wie immer am Fasnetsdienstag mit der abendlichen Fasnetsverbrennung.

Gemeinsame Aktivitäten mit Zünften aus anderen Ortsteilen

Dazwischen sind weitere Aktivitäten im Rahmen der geltenden Regeln angesagt. So sind die Urnburghexen am Samstag, 12. Februar, abends mit ihrem mobilen Hexenfeuer unter dem Motto "#hexenfeuertanzbier" unterwegs, um an mehreren Stellen im Dorf ihren Hexentanz aufzuführen. Und am Fasnetsfreitag, am Abend der Fleckenfasnet, wird auf rein privater Basis zur "Langen Nacht der Hausbälle" mit zehnköpfiger Obergrenze aufgerufen.

Als Narrenhäs wird das lange Nachthemd empfohlen, so dass die diesjährige "fünfte Jahreszeit" als "Hemmadglonkerfasnet" in die Annalen eingehen kann. Das Häs der verschiedenen Narrengruppen darf auch getragen werden. "Alles steht natürlich noch unter Vorbehalt", wie Narrenpräsident Pascal Schmitt noch einmal ausdrücklich betonte. Die Situation könne sich jederzeit ändern.

Unter Vorbehalt, weil Details noch in den anderen Ortsteilen abgeklärt werden müssen, stehen auch drei angedachte gemeinsame Aktivitäten der vier Narrenzünfte auf Gemeindeebene. Darunter ist ein Kurzbesuch im Innenhof des Alten- und Pflegeheims "Haus am Talbach". Die Bewohner sollen sich dabei von den Fenstern aus an den kurzen Vorführungen im Innenhof erfreuen können.

Ebenfalls im Fokus steht ein möglicher "Fleckenlatsch" in Form einer Sternwanderung von den einzelnen Teilorten aus nach Eutingen, um die vier Ortsteile weiter zusammenzuführen.