Das neue Ergenzinger Narren-Dreigestirn (von links) Phillip Baur, Tobias Schäfer und Achim Kittel wusste beim Abstauben von Häs und Masken am Dreikönigstag zu überzeugen. Foto: Ranft

Bei den "Kleinpariser Narren" hat sich offensichtlich Einiges aufgestaut und so erfreute sich das traditionelle Maskenabstauben in den frühen Abendstunden des Dreikönigstages auf den Stufen des Ergenzinger Marktplatzes großer Resonanz.

Rottenburg-Ergenzingen - In wohl gereimten Versen begrüßte dort Ergenzingens neuer Zunftboss Achim Kittel die holde Narrenschar und ließ seinen ebenfalls neuen Brauchtumsmeister Tobias Schäfer in die verstaubte Klamottenkiste greifen, in der die Lindenholzlarven der Zunft inklusive Fasnetsutensilien und ein Instrument der "Fleckahuper" lagerten. Sozusagen als Assistent agierte der dritte Neue im Führungsteam, Zunftvize Phillip Baur, der mithalf, den Masken den feuchtfröhlichen Odem einzuhauchen. Der Aufforderung des Zunftmeisters, die Masken nun aufzusetzen, folgten die Närrinnen und Narren nur all zu gerne und Brauchtumshüter Tobias Schäfer mahnte in gereimten Worten an, dass der Fasnetsnarr ein Narr auf Zeit sei, empfahl, diese zu genießen und konstatierte: "Die Lebensuhr, die tickt halt leider, unbarmherzig emmer weiter und isch no die Omdrehong rom, no stoht mer do ond gucket domm."

Zunftkapelle "Fleckahuper" spielt

Für die musikalische Umrahmung der närrischen Zeremonie sorgte die Zunftkapelle "Fleckahuper" unter der Stabführung von Timo Renz. Allerdings wurde insbesondere bei den Schlussakkorden deutlich, dass der Eine oder die Andere der Musiker nicht den besten Tag erwischt hatte. Kurzum, der Auftritt erinnerte stark an die Kapelle auf der Titanic, die immer weiter spielte, obwohl den Musikern das Wasser schon bis zum Halse stand.

Narren feiern auf dem Marktplatz

Letztlich kam auch noch Waldhornwirt Jürgen Buchele unter den Federwisch der "Abstauber". Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, für die Bierabholung im Getränkemarkt der ehemaligen Ochsenbrauerei zu lange zu brauchen, weil er noch "Kundschaft" pflegen müsse. Dann feierten die Narren auf dem Marktplatz und in den örtlichen Lokalen, wobei noch manch "staubiger Bruder" oder "muffige Schwester" unter die Wedel der Narren kamen.