Gruselig-schön: Auf dem Bisinger Marktplatz ist an Dreikönig auf traditionelle Art die Fasnet eröffnet worden. Foto: Wahl

Mit einem ebenso prachtvollen wie gruseligen Spektakel haben die Bisinger Narren am Dreikönigstag ihre Fasnetsaison eröffnet. Geister, Hexen und Kanoniere waren im Einsatz.

Bisingen - Neben Bürgermeister Roman Waizenegger waren auch Vertreter des Präsidiums des Narrenfreundschaftsringes Zollernalb zu diesem abendlichen Spektakel gekommen, das hier Nichthuldiger und Kirchamäus und anschließend die Butzenzunft darboten. Die Daagdieab Lompa sorgten für Musik.

Sternförmig und mit lodernden Fackeln marschierten die Nichthuldiger und Kirchamäus auf den von der Feuerwehr ausgeleuchteten Marktplatz und formten einen großen Kreis um den Nichthuldigerbrunnen. Mit dem Narrenrat und den Gruppensprechern verkündete Zunftchefin Rosi Schmidt lautstark "d` Fasnet fiart jeatzt wieder s`Woat". Beim Maustanz überzeugten zwölf Kirchamäuse. Große Mühe hatten Nichthuldiger beim Einzug vom Wedelweible auf dem Ochsenkarren. Dieses zerrte so lange an den Stricken, bis es frei kam und in die Nacht entkommen konnte. Über die Fasnet hinweg wird es hier und da auftauchen und für Unruhe und Furore sorgen.

Dagdiab Lompa machen mit Narrenmarsch Stimmung

Ebenso mussten sich die Nichthuldiger mit dem Hangagoascht rumplagen. Dieser verstand es, sich auf dem Ochsenkarren schwer zu machen. Die "Bisenger Daagdieab Lompa" trumpften mit dem Bisinger Narrenmarsch trumpften unter anderem mit dem Bisinger Narrenmarsch auf, wozu die Narren im Kreis mit ihren brennenden Fackeln tanzten. Im Züchterheim setzten die Narren beim Wurstsalatessen ihre Festlichkeiten fort, wozu die ca. 50-köpfige Lumpenkapelle musikalisch einheizte.

Butzen werfen erst mal Rauchbomben

Im Anschluss übernahmen in der Ortsmitte die Bisinger Butzen die Szenerie, versetzten den Marktplatz mittels Rauchbomben in ein Nebelmeer und verwiesen mit ihrem Furcht einflößenden Pestschauspiel auf die Entstehung ihrer Zunft. Oberbutz Michael Müller hieß alle mit dem Schlachtruf "Bisinger-Butzen" willkommen, während Betty Böhm übers Mikro den Ablauf kommentierte. Das Zeitrad wurde ins 17. Jahrhundert zurückgesetzt. Kanoniere, die vom Krieg zurückkehrten, feuerten auf dem Marktplatz mehrere Böllerschüssen aus ihrer Kanone ab, als plötzlich jammernde und krank geplagte blasse Gestalten auftauchten. Der herbei gerufene Medico stellte bei ihnen den schwarzen Tod, die Pest fest, ließ die Erkrankten zunächst Lebertran trinken und hüllte die Szene in Rauch.

Pestgeplagte Kranke werden von den Butzen eingekreist

Er rief die kostümierten Butzen zur Hilfe, um der Pest ein Ende zu bereiten. Diese kamen aus allen Himmelsrichtungen auf den Marktplatz, kreisten die pestgeplagten Kranken ein, verfrachteten sie auf den mitgebrachten Ochsenkarren und schafften diese aus dem Flecken. Bei Getränken aus dem Butzenverkaufswagen verfolgten eine beachtliche Zuschauermenge diese nächtliche Veranstaltung und ließ sich durch die närrische Musik der Lumpenkapelle auf die diesjährige Fasnet einstimmen.