Da kennen die Balinger Narren keinen Spaß: Am Fasnetsdienstag hat es sich mit dem tolle Leben. Der Narrenbaum auf dem Marktplatz als sichtbares Zeichen der fünften Jahreszeit ist gefallen – pünktlich um 17.66 Uhr.
Mit der Kettensäge wurde der stattlichen Tanne der Garaus gemacht. Ein letztes „Narri Narro“ schallte über den Marktplatz und dann plünderte der Narrensamen die bunten Bändel. Begehrtes Souvenir – vielleicht als Vesperbrettchen – waren die Scheiben, in die der Stamm zersägt wurde.
Es gab kaum Zeit zum Verschnaufen
Seit der Hexenauferstehung auf dem Heuberg am 5. Januar hatten die Mitglieder der Balinger Narrenzunft wenig Zeit zum Verschnaufen. Es galt, die Loable und Gerber zu taufen, das Häs abzustauben, die Fasnetbändel aufzuhängen und einige Nachtumzüge zu wuppen, unter anderem bei den Funkenhexen in Spaichingen oder den Donauhexen Sigmaringendorf.
Bei unzähligen Umzügen und Brauchtumsabenden waren die Feuerhexen, Mühltorgerber und Loable dabei, organisierten die Kinderfasnet in der Volksbankmesse und den Fackelumzug mit anschließendem Brauchtumsabend. Am Schmotzigen galt es, die Mächtigen im Rathaus ihrer Ämter zu entheben und die Schüler von der Last des Lernens zu befreien. Und kurz vor Schluss, als Endspurt sozusagen, besuchten die Balinger ihre Kollegen vom Aubenger Narraverei bei deren Umzug.
Ganz ausgefeiert war noch nicht
So ganz sein gelassen haben die Narren das Feiern dann aber nicht – am Abend ließen sie im Thum die Fasnet ausklingen.