Um den Klaps auf den Po wird Bürgermeister Hahn in der nächsten Fasnet wohl mal herumkommen. Die Alten werden nur in kleiner Abordnung das Rathaus stürmen, im schlimmsten Fall Oberalte Carola Kunz alleine. Foto: Stopper

Narrhalla plant Bürgermeisterabsetzung und Pestmännle-Verbrennen im kleinen Kreis. Keine Bälle oder Umzüge.

Hechingen - Trotz Corona: Auch in der kommenden Fasnet wird der Bürgermeister abgesetzt und das Pestmännle verbrannt. "Wir sagen die Fasnet nicht ab", erklärt Carola Kunz im Namen der Hechinger Narrhalla. Bälle und Umzüge aber wird es nicht geben, dafür mehrere Internet-Übertragungen.

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Passive Zuschauer müssen die Hechinger Narren deshalb nicht sein, auch das betont Carola Kunz. Dazu aber später mehr. Zunächst mal geht es um die traditionellen Fasnet-Elemente, die diesmal im Bonsai-Format stattfinden müssen. Diese Lösung für die Corona-Misere peilt derzeit die Narrhalla an. Auch wenn bis zur Fasnet der Lockdown beendet und wieder großzügigere Regeln für Zusammenkünfte gelten könnten, "sind große Veranstaltungen in Hallen einfach nicht möglich", bedauert sie. Das betrifft Bälle und Umzüge.

Notfalls entamtet Kunz den Bürgermeister allein

Aber die Tradition einfach ganz unterbrechen, das kommt für die Narrhalla und für Carola Kunz nicht in Frage. Zum Beispiel am Auseliga, an dem Carola Kunz als Oberalte dem Bürgermeister den Rathausschlüssel abnimmt, damit endlich mal richtige Narren dort regieren. Einen Großauflauf der Narren vor dem Rathaus wird es zwar diesmal nicht geben, aber eventuell erlauben die Corona-Regeln, dass eine kleine Gruppe Philipp Hahn entmachtet. Und wenn nicht: "Im schlimmsten Fall entmachte ich ihn ganz alleine", so die Hechinger Oberalte.

Das Besondere: Auf jeden Fall wird diese Zeremonie per Internet in die Öffentlichkeit übertragen. Ein wenig ungewohnt wird es für Narren schon sein, zu Hause am Bildschirm dabei zu seien. Aber in Corona-Zeiten muss man so was aushalten.

Das gleiche gilt für das Pestmänne-Verbrennen, der traditionelle Abschluss der Hechinger Fasnet. Geht natürlich auch nicht mit dem sonst üblichen Narren-Großaufgebot, "aber zur Not verbrennen wir im kleinen Kreis ein 50 Zentimeter großes Pestmännle", so die Oberalte.

Pestmännle verbrennen wird auf jeden Fall im Internet übertragen

Auf jeden Fall wird auch das dann im Internet übertragen. Wenn das Männle größer und wenn mehr Narren zugelassen wären, um so besser. Auch das Kuttelessen würde man gern wieder abhalten. Dazu wäre es aber schön, wenn sich zumindest eine kleine Narrengruppe zusammensetzen darf.

Und was ist mit den normalen Hechinger Fasnetfans? "Die dürfen sich gern über die Fasnet verkleiden, das fänden wir toll", sagt die Oberalte. Als Clown einkaufen, warum nicht? Am Lumpenmontag im Häs durch die Stadt marschieren, das ist schließlich nicht verboten."

Narrhalla ist auf jeden Fall nicht Veranstalter für närrische Aktivitäten

"Klar ist, dass wir nicht Veranstaltungen organisieren können, erklärt Carola Kunz. Also nicht in Gruppen feiern, "aber einfach ein wenig die Fasnetstimmung am Leben erhalten, die Tradition nicht einfach abbrechen lassen." Dabei ist den Fasnetaktivisiten der Narrhalla auch sehr wichtig, dass von ihren Aktionen kein Ansteckungsrisiko ausgehen soll. Daran wollen sie sich auf jeden Fall halten, ganz nach dem Fasnet-Motto: "Allen zur Freud, keinem zum Leid".