Prall gefüllt sind die Gassen Weil der Stadts zur Fasnet: Rund 50 000 Besucher zieht der große Umzug jedes Jahr an. Foto: Archiv/Thomas Bischof

Von Weil der Stadt über Neuhausen auf den Fildern bis nach Rottweil: Zu diesen Fasnetsumzügen im Ländle lohnt sich in der Saison 2023 ein Ausflug.

Hexen, Clowns, Teufel und Bären: Die Narren sind wieder los. In so einigen Städten und Gemeinden des Landes drehen in den nächsten Tagen und Wochen die Akteurinnen und Akteure der Fasnet wieder richtig auf. Bis zum Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch – dieses Jahr der 22. Februar – stehen bei den Zünften nicht nur Rathausstürme, Empfänge und Taufen des närrischen Nachwuchses an, sondern vor allem die großen Umzüge.

 

Mit dem Schmotzigen Dunnschtig geht die Fasnet richtig los

Seit 2014 ist die schwäbisch-alemannische Fasnacht immaterielles Weltkulturerbe. Wie auch der rheinische Karneval stammen die Traditionen rund um die Fasnet aus einer Zeit, in der man vor Anbruch der Fastenzeit noch einmal ausgelassen feierte und dabei verderbliche Lebensmittel verbrauchte. Anders als die rheinische Karnevalszeit, die mit dem 11. November beginnt, steigen die meisten schwäbisch-alemannischen Zünfte erst mit dem Dreikönigstag am 6. Januar in die Fasnet ein. Auch das „Häs“, also das Kostüm der Narren, hat hierzulande eine andere Bedeutung als im Rheinland: Zum Outfit vieler Gruppen gehört eine aufwendig geschnitzte Maske aus Holz, dasselbe Häs wird jedes Jahr getragen und manchmal sogar weitervererbt.

Ein wichtiger Termin im närrischen Kalender ist auch der „Schmotzige Dunnschtig“. Der Begriff stammt vom alemannischen Wort für „Fett“, an diesem Tag wird vielerorts traditionell in Fett ausgebackenes Gebäck verzehrt. Der Schmotzige ist außerdem Signal: Jetzt geht das Fasnetswochenende los.

Fasnetsumzug ist nicht gleich Fasnetsumzug

Die Veranstaltungen und Traditionen rund um dieses Wochenende variieren von Ort zu Ort. So ziehen in Konstanz oder Radolfzell in weiße Nachthemden gehüllte Narren bei Hemdglonkerumzügen durch die Straße, während in Weil der Stadt am Schmotzigen die Hexen übers Feuer springen. Und immer wieder findet man hierzulande auch Elemente des rheinischen Karnevals – etwa in Neuhausen auf den Fildern, wo ein Prinzenpaar gekrönt wird, die Garde tanzt und der Elferrat zur Prunksitzung lädt. Fast immer auf dem Programm steht aber ein großer Umzug, der je nach Ort mal am Fasnetsonntag, mal am Montag oder Dienstag vollzogen wird.