Die Narrengesellschaft hat die neue Kampagne ausgerufen. Unter dem Motto „Auf den Spuren des Homo Hoorig“ starten die Narren in ihr 177. Jahr. Das alte Karussell „Agathe“ erstrahlt inzwischen wieder in neuem Glanz.
Die ehrwürdige „Narrengesellschaft Hoorig“ aus Ettenheim hat die lang ersehnte Eröffnung ihrer neuen Fasentsaison traditionell mit einer offiziellen Mitgliederversammlung eingeleitet
Das Gasthaus Lamm war zur Freude von Oberzunftmeister Sebastian Winter gut besucht. Ausführlich blickte er auf die vorige Narrensaison mit gelungenem Narrenspiel, Schmutzigem Dunschdig, Fasentfriddig und Rosemändigs-Umzug samt Zischdigs-Verbrennung zurück, mit entsprechenden Extra-Aktionen vom Gulaschsuppe-Rathausempfang bis hin zu den Kita-Besuchen und dem Kinderball.
Dazu kamen zahlreiche auswärtige Umzugsbesuche, Ausflüge und ein eigenes Hästrager-Grillfest. Beim verregneten, aber dennoch erfolgreiche Martinimarkt boten die „Hoorig“ im eigenem Zelt traditionell „Lummel mit Nudeln“ an.
Vom Narresome richtete Lilli für ihre Mutter Christine Jäger aus, dass der weiterhin prächtig gedeihe. Hästrager-Vertreter Dominic Müller ging auf die 17 bewältigten auswärtigen Veranstaltungen sowie einige Hästragerproben samt Maskenausgaben und deutlich teurer werdenden Spättlehäs-Stofftütchen ein.
Ballet steckt mitten in den Proben für die Fasent
Sabrina Lauck berichtete vom Ballett gereimt alemannisch: „Das es Ballett sin nur junge Hüpfer, kenne mir so langsam nimmi sage.“
Aktuell wird ein neuer rassiger Flamenco einstudiert. „Bei den Teenies“, so Hanna Mielich, „wurde die Altersgrenze für viele Neue nach unten gesetzt“. Ihr neuestes Motto jetzt: „Omas und Opas.“
Großsiegelbewahrer Harald Hauge ließ das originale hölzerne Hoorigen-Prunkstück von 1847 vorsichtig durch die Reihen gehen: „Narhalla Marsch“ ist darauf eingraviert. Alt-Ozumi Berthold Obergföll erklärte: „Damals geschah das nicht ohne Bezug auf die anlaufende badische Revolution, wie auch bei den Gründungs-Narren als renitente Obrigkeits-Untertanen.“
„Agathe“ erstrahlt wieder in neuem Glanz
Schließlich berichtete Karussellwart Fabian Kirnberger, dass die 1970 für schlappe 50 Mark gekaufte rostige „Agathe“ längst wieder im neuen Glanz erstrahlt und beim Martinimarkt zur Freude der Kinder fleißig ihre Runde gedreht hat. Die von Rechner Christian Kirnberger geführte Narrenkasse ist trotz einem Minus im laufenden Jahr – nicht zuletzt wegen der Renovierung der „Agathe“ – und weiterer Investitionen, weiterhin wohl gefüllt, samt beruhigender Rücklagen.
Nach dem offiziellen Teil ging es sogleich gemütlich mit der traditionellen „Lewerknepflisupp“ als erster Narrenspeise in neuer Saison weiter. Entzündet wurde schließlich zu späterer Stunde auch noch das große Hoorigen-Narrenlicht unter Verkündung des neuen geschichtsträchtigen Hoorigen-Mottos zum nun anlaufenden 177. Narrenjahr: „Auf den Spuren des Homo Hoorig“.
Für die Freunde der Fasent gilt es schon jetzt Freitag und Samstag, 2. und 3. Februar, vorzumerken. Dann startet das Narrenspiel der Ettenheimer Narrengesellschaft.