Bei der Fasent 2021 hat die Hornberger Narrenzunft zum digitalen Hanselesuchen aufgerufen und das gefilmt. Foto: Narrenzunft Hornberg

Viele Veranstaltungen werden momentan coronabedingt abgesagt. Auch die ersten Narrentreffen wurden bereits aus den Kalendern gestrichen. Die Kinzigtäler Zünfte versuchen dennoch, bezüglich der Fastnacht 2022 optimistisch zu bleiben.

Mittleres Kinzigtal - Vor einigen Wochen herrschte bei den Narrenzünften noch Einigkeit, dass es (k)eine Fastnacht wie 2021 nicht noch einmal geben sollte. Nun steigen die Corona-Infektionszahlen wieder und erneut steht die Frage im Raum: Findet die Fastnacht statt?

  Die Hausacher Narren hatten erst gestern Abend eine Sitzung, in der sie das weitere Vorgehen besprochen haben. "Wir warten auch ab, was der Verband sagt", erklärt Narrenvater Bernd Rößler. Eine Besprechung mit Hausachs Bürgermeister Wolfgang Hermann bezüglich der Fasent ist für den 20. Dezember geplant.

  "Unsere Planung steht noch. Wir sind kein Freund von schnellen Absagen", sagt Haslachs Zunftmeister Manuel Seitz. Da die Fasent normalerweise einen standardisierten Ablauf hat, müsse die Zunft nicht finanziell in Vorleistung gehen und so "können wir auch zwei Wochen vorher alles abblasen, wenn es nötig sein sollte." Da die Stadthalle demnächst als Impfzentrum genutzt wird, steht sie den Narren als Veranstaltungsort nicht zur Verfügung. "Aber da stehen wir in Kontakt mit Bürgermeister Philipp Saar und suchen nach Alternativen", so Seitz. Falls für die Fastnachtsveranstaltungen die 2 G-Regeln gelten sollten, habe die Zunft schon einige Ideen, wie sie damit umgehen könnten, die zum Beispiel in Richtung Absperrungen für die Innenstadt mit dazugehörigen Kontrollen gehen. Das sei recht einfach zu bewerkstelligen. Allerdings: "Mit 2 G-Plus hätte sich das erledigt", meint der Zunftmeister.

  "Ich kann noch nichts Neues sagen, wir werden vielleicht im Januar entscheiden, ob wir Veranstaltungen planen", berichtet Narrenvater Hubert Kessler von der Freien Narrenzunft Wolfach. Bisher sei nichts Endgültiges getroffen worden, ein wenig Hoffnung hat der Narrenvater also noch. "Ich denke, es könnte auf eine abgespeckte Version hinauslaufen. Man muss das diesmal differenzierter betrachten, denn wenn nun zum zweiten Mal die Fasnet komplett ausfällt, wird es immer schwieriger für die Vereine." Die endgültige Planung sei aber eine gemeinsame Entscheidung des Narrenrats, die Kessler nicht selbst treffen möchte.

  "Da in Oberwolfach 2022 kein besonderes Event ansteht, lassen wir alles auf uns zukommen." Vielleicht könne doch das eine oder andere stattfinden. "Ich gebe noch nicht auf", sagt Martina Unger von der Narrenvereinigung, obwohl die Umzüge leider schon alle abgesagt sind.

  "Unter Berücksichtigung der Entwicklung sowie der Zukunftsprognosen haben wir uns dazu entschieden, die üblichen öffentlichen Veranstaltungen der Fasnet 2022 abzusagen", teilt die Zunft mit. Die Vorbereitung der Fastnacht 2022 gestalte sich äußerst schwierig, heißt es. Niemand könne voraussagen, ob und unter welchen Bedingungen Veranstaltungen stattfinden können. Um aber planen, einladen, sowie Verträge schließen zu können, bedürfe es verlässlicher Bedingungen. Zwar wird die Situation mit dem Land Baden-Württemberg Mitte Dezember neu bewertet, aber man könne keine Öffnungen und Lockerungen erwarten. Bereits im Frühjahr befasste sich die Zunft mit der Idee, mit anderen Vereinen ein großes Zelt zu nutzen. Im Sommer wurde entschieden, die Pläne nicht weiter zu verfolgen. "Leider haben uns die aktuellen Entwicklungen abermals dazu gezwungen, unsere Planungen zu überdenken".

Der Verbund

Die Vereinigung der Schwäbisch-Alemannischen Narrenzünfte VSAN hat sich bisher zur Situation nicht geäußert. Allerdings steht deren Hauptversammlung erst am 15. Januar an.