Die Narren läuten für groß und klein die fünfte Jahreszeit ein Foto: Lichtgut / Achim Zweygart

Mit Guggenmusik, Tanzmariechen, Faschingsprinzessinnen und -prinzen haben die elf Stuttgarter Karnevalsgesellschaften am Dienstag auf der Rathaustreppe die fünfte Jahreszeit eingeläutet.

Stuttgart - Mit Guggenmusik, Tanzmariechen, Faschingsprinzessinnen und -prinzen haben die elf Stuttgarter Karnevalsgesellschaften am Dienstag auf der Rathaustreppe die Fünfte Jahreszeit eingeläutet.

Pünktlich um 11.11 Uhr beginnt das närrische Treiben auf der Rathaustreppe. Wegen des gleichzeitigen Wochenmarkts dürften erstmals seit langen mehr Zuschauer als Karnevalisten dabei sein. „Ab jetzt ist lustig, ob ihr Lust habt, oder nicht“, verkündet Anita Rösslein, Präsidentin des Festkomitees Stuttgarter Karneval. Dann begrüßt sie den Repräsentanten der Landeshauptstadt, Ordnungsbürgermeister Martin Schairer: „Heute ist auch Martinstag, wer würde da besser passen als er.“ Schairer, der mit hellblauer Krawatte kaum gegen Anita Rössleins knallrote Clownnase punkten kann, verspricht: „Als Ordnungsbürgermeister sage ich offiziell: Die Ordnung in Stuttgart ist im Moment aufgehoben.“

Schairers Versprechen überbieten die Karnevalisten allemal. Tina IV., die Baroness der Zigeunerinsel, intoniert: „Ich schau’ Dir tief in die Augen, ich werd’ Dir die Sinne rauben.“ Dann deutet sie an, wozu der Stuttgarter im Fasching fähig ist, denn sie singt, freilich ohne ins Detail zu gehen, von „sieben Sünden in einer Nacht“. Dabei kommt auch Leben in die auf der Rathaustreppe aufgestellten Elferräte, die sich mit Schairer im Rhythmus des Liedes wiegen.

Dann verweist Werner Find, Ehrenpräsident der Gesellschaft Zigeunerinsel, auf die große Faschingsparty in der Königsbau-Suite am Abend: „In Köln würden 40 000 Gäste kommen, bei uns werden es 400.“ Dabei vergisst er, dass der Unterschied nicht in der Anzahl, sondern in der Qualität liegt, denn sieben Sünden in einer Nacht müssen die Kölner erst mal toppen.