Ein Zeichen für Vielfalt setzen – das sollte auch der Gemeinderat VS. Das finden die Grünen. Blaupause war eine Aktion im Bundestag. Aber nicht alle machten mit.
Blaupause für den von der Fraktion der Grünen im Gemeinderat initiierten Schritt war eine Aktion der Bundestagsfraktionen von Grünen und Linken im Berliner Parlament. Die Mitglieder hatten sich bei einer Debatte zu queerfeindlicher Hasskriminalität in den Farben des Regenbogens gekleidet.
Da die Fraktionen im Gemeinderat VS quasi in Hufeisenform in Richtung Bühne angeordnet sind, fiel die Aktion in der Sitzung am Mittwochabend im Gemeinderat dem Betrachter nicht sofort ins Auge. Grünen-Fraktionssprecherin Ulrike Salat eilte kurz vor Sitzungsbeginn an die Pressebank und machte darauf aufmerksam.
Grüne befürchten Rückschritt
Die Grünen hätten alle Fraktionen gebeten, sich zu beteiligen. Mitgemacht haben dann drei Fraktionen – Grüne, SPD und FDP – und der Jugendgemeinderat. „Wir haben auch den Eindruck vor Ort, dass Themen wie Vielfalt und Menschenwürde an Bedeutung verlieren“, sagte Gemeinderat Armin Schott (Grüne) auf Nachfrage. Als Beispiel nannte er Vorstöße von CDU und AfD, dass die Stadt aus der Aktion Seebrücke aussteigen soll. Es seien Veränderungen in der Gesellschaft festzustellen. „Wir wollen Solidarität mit Menschen in schwierigen Lagen auch auf diese Weise demonstrieren“, so Schott.
OB vorab informiert
Laut Ulrike Salat ist der Oberbürgermeister im Vorfeld über die Aktion informiert worden. Er habe darauf hingewiesen, dass keine Buttons oder sonstige sichtbare politische Parolen zu sehen sein dürften. Also blieb es beim Farbenspiel einiger. Die Fraktion der AfD war am Mittwochabend ziemlich einheitlich mit weißem Hemd/Oberteil und dunkler Hose gekleidet. Zufall?