Das am 31. Januar geborene Giraffenbaby ist bereits ein Star im Internet Foto: Wilhelma

Für die einen ist das Giräffle der neue Star der Wilhelma, für die anderen der „neuen Überschuss-Star“. Sein Überleben ist nur gesichert, wenn sich in etwa zwei Jahren ein Zoo findet, der das Jungtier mit dem langen Hals aus Stuttgart aufnimmt.

Stuttgart - Wer kann schon diesem Blick widerstehen? Mit großen dunklen Augen, die voller Neugierde sind, ist das noch namenlose Giraffenbaby der Wilhelma zum Star im Internet geworden. „Wie süß – will auch ne Schiraffe!“, so lautet einer der unzähligen Facebook-Kommentare zum Kälbchen mit dem langen Hals, das bei seiner Sturzgeburt bereits 1,65 Meter groß war – größer als Marylin Monroe zu ihrer besten Zeit. „Haste ein Hochhaus?“, wird jener Tierfreund gefragt, der sich das Giraffenkind als Haustier wünscht.

Den Treffer mit der Kamera hat Wilhelma-Sprecher Harald Knitter gelandet. Das Foto, das Tausende schwach macht, stammt von ihm. „Es war nicht leicht, den Zeitpunkt zu erwischen, an dem das Jungtier ruhig sitzt und sich nicht hinter der Mutter versteckt“, sagt Knitter. Um der jungen Giraffenfamilie Ruhe zu gönnen, hatte die Wilhelma keinen Profi-Fotografen engagiert – die ersten vier Tage war ihr Heim für Besucher gesperrt. Doch jetzt kommen die Profis: Ein TV-Team nach dem anderen will den neuen Star der Wilhelma filmen. Mit einem Besucherandrang wird fürs Wochenende gerechnet.

Gleich zwei Facebook-Seiten kümmern sich um den Giraffenbub: Bei der Seite „Giräffle“ versammeln sich die Fans, bei „Giräffle boykottieren“ ist vom „neuen Überschuss-Star der Wilhelma“ die Rede. Die Chance, geschlachtet zu werden, sei höher als bei der Giraffe Marius in Kopenhagen. „Die Wilhelma hat noch nie eine Giraffe getötet“, stellt Knitter klar. Zwei Jahre dürfe das Jungtier bei der Mama bleiben. Nach der Geschlechtsreife müsse es umziehen. Sollte sich kein Zoo finden, sei die Tötung allerdings nicht ausgeschlossen. Anfang der nächsten Woche soll der Name festgelegt werden. Giräffle – als Kumpel vom Äffle – werde der neue Wilhelma-Bewohner nicht heißen. Knitter: „Ein afrikanischer Name passt besser.“