Kühl und erfrischend: Wassereis mit Zitronen. Foto: imago

Das Wassereis ist ein Sommer-Klassiker, der Generationen von Kindern glücklich gemacht hat. Es ist ganz einfach herzustellen und selbstgemacht ist es sogar noch leckerer.

Kaum eine andere Erinnerung ist so sehr mit der eigenen Kindheit verbunden wie der Sommer. Sie gaukelt uns vor, damals sei es immer warm gewesen, jeder Tag war von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang Freibadzeit, wo man ständig auf feuchten Handtüchern lag und sich zwischendrin mit einem Wassereis abkühlte. Und die Sommer währten scheinbar ewig.

 

Schließt man heute die Augen und denkt an die bunten Eisblöckchen, die sich in den legendären länglichen Plastikbeutelchen befanden, leuchtet augenblicklich das Sommerlicht anno 1987 auf: 30 Pfennig, ja so lange ist das schon her, kostete ein Wassereis. Die hatten wir damals sorgfältig abgezählt in unseren Geldbeuteln aufbewahrt, passend am Kiosk auf den Tresen gelegt und dort nach unserem Lieblingsgeschmack gefragt. Hatte man die sperrige Tüte dann endlich aufbekommen, war das Ferienglück perfekt. Die beste Art es zu essen: Man musste den gefrorenen Block durch die Tütchen hindurch leicht zerbeißen, eine Art Crushed Ice daraus machen und die Masse langsam auf der Zunge zergehen zu lassen.

Kinder lieben Wassereis

Wassereis ist für uns irgendwann zum Synonym für Sommerferien geworden. Klar, wer will schon an einem Eisblock schlecken, wenn draußen Minusgrade oder Schmuddelwetter ihr Unwesen treiben. Im Sommer hingegen war es fast schon undenkbar, darauf zu verzichten.

Klassiker zum Kaufen (re.) und selbstgemachtes Wassereis aus Waldbeeren (li..) Foto: imago

Je älter wir wurden, desto mehr nahm der Reiz des Wassereises ab und es geriet bei uns nach und nach in Vergessenheit. Bis der eigene Nachwuchs die Erinnerungen wiederbelebte. Uns stellte sich die Frage, ob ein Kobold Kindern das Wort Wassereis einflüstert, denn daheim hatten wir es doch nie erwähnt.

Trotzdem wiederholte sich die Geschichte: Steigt die Temperatur auf 25 Grad greifen heute die Kinder nahezu automatisch zu diesen Minieisblöcken und können sich einen Sommer ohne Wassereis nicht (mehr) vorstellen. Und eines Tages war es auch bei mir wieder da, das Sommerferiengefühl, die Haut roch irgendwie nach Chlor, die feuchten Handtücher schienen an der Haut zu kleben, Wassereis kühlte meine Finger. Alles eingebildet, doch ich hörte mich sagen: „Wisst ihr was? Kommt, lasst uns unser eigenes Wassereis machen!“

Wassereis ist super einfach zu machen

Das Rezept dafür ist, um mich eines Ausdrucks des legendären Gastrokritikers Wolfram Siebeck zu bedienen, den er für einen Apple Crumble benutzt hatte, „nahezu primitiv einfach“, unendlich abwandelbar, die Zutaten überschaubar. Für das Sommerfeeling braucht man frische oder tiefgefrorene Früchte, ein wenig Honig oder Zucker, Wasser und Förmchen, bei denen die Form ganz wichtig ist, es soll ja hübsch aussehen.

Zutaten:

  • Früchte nach Wahl
  • Wasser
  • Zucker oder Honig nach Belieben
  • eventuell ein paar ganze Früchte beiseite legen, um sie zum Verzieren zu nutzen.

Zubereitung:

  • Früchte waschen und mit Wasser und Zucker oder Honig pürieren. Tiefgefrorene Früchte erst etwas antauen lassen, damit sie sich gut pürieren lassen.
Auch mit Früchten verziert ein wahrer Genuss. Foto: imago
  • Wassermenge je nach gewünschter Konsistenz, die bleibt einem selbst überlassen. Wer eine ganze Frucht zur Verzierung hineingeben möchte, kann etwas mehr Wasser zugeben, damit man diese später schön sieht.
  • Bei kernigen Obstsorten wie Johannisbeeren empfiehlt es sich, die Masse durch ein Sieb zu streichen, um die kleinen Kernchen zu entfernen.

Tipps:

  • Für mehrfarbiges Wassereis füllt man zunächst eine Sorte in die Form und lässt diese etwa eine Stunde anfrieren, erst dann die zweite.
  • Für eine kleine Erfrischung zwischendurch nimmt man einfach eine Eiswürfelform. Nach rund einer Stunde im Gefrierfach, kleine Eisstäbchen hineinstecken und noch einmal ab mit dem Ganzen ins Gefrierfach.

Gefrierzeit: rund fünf Stunden.

Einmal aufgetautes Eis darf nicht wieder eingefroren werden.