Das strahlende Mixed-Team mit (von links) Severin Freund, Carina Vogt, Katharina Althaus and Richard Freitag. Foto: von Erichsen

Skispringen: Severin Freund hat den Spieß umgedreht. Mixed-Team ganz oben auf dem Podest.

Severin Freund hat den Spieß umgedreht: Einen Tag nach der Silbermedaille auf der Normalschanze hinter dem Norweger Rune Velta hat der 26-Jährige mit dem letzten Sprung des Mixed-Wettbewerbs die norwegische Mannschaft auf den zweiten Platz verwiesen.

Carina Vogt (Degenfeld), Richard Freitag (Aue), Katharina Althaus (Oberstdorf) und Freund setzten mit ihren Sprüngen zwar "keine wahnsinnigen Glanzlichter", wie Herren-Bundestrainer Werner Schuster meinte, aber es war kein Ausreißer nach unten dabei wie bei den Österreichern, die nach Aussage des Weltcup-Zweiten, Stefan Kraft, "ein bisschen unter Schock" standen, weil sie gar nicht in das Medaillenrennen eingreifen konnten.

Auch die Japaner, die am Ende Dritter wurden, hatten nach zwei Durchgängen zu viel Rückstand, um ihrer Favoritenrolle gerecht werden zu können, und so entspann sich ein spannender Zweikampf zwischen Deutschland und Norwegen – und am Ende wieder zwischen Freund und Velta. "Es war sehr eng zwischen Rune und mir", meinte ein zufriedener Severin Freund, "und diesmal hatte ich zum Glück die Nase vorn."

Frauen-Bundestrainer Andreas Bauer war stolz, dass in Althaus "ein 18-jähriges Mädel so kühlen Kopf bewahrt hat", dass sie zwei tolle Sprünge hinter sich brachte und genauso viel zum Mannschafts-Gold beitragen konnte wie der wankelmütige Richard Freitag, der zwar sein Versprechen nicht einlösen konnte, den Absprungbalken zu treffen (Schuster: "Er springt einfach immer zu früh ab"), aber dennoch seine Sprünge weit genug zog. Genau wie die Doppelweltmeisterin Carina Vogt, die sich zwar "nicht ganz am oberen Level bewegte" (Bauer), aber dennoch genügend Punkte sammelte.

Bei den Norwegern patzte Anders Bardal – und machte damit den Weg frei zum Duell Velta – Freund. Und diesmal wurde am Ende die deutsche Nationalhymne gespielt.