Über Platz 13 nicht ganz glücklich: Sandra Ringwald. Foto: Schmidt

Langlauf: Sandra Ringwald bei schwachem Auftakt die Beste. Über Platz 13 nicht ganz glücklich.

Einen kurzen Moment durften die deutschen Langläufer bei der nordischen Ski-WM in Falun von einem Start nach Maß träumen, doch technische Probleme, Pech und Pannen verhinderten, dass es etwas anderes als der befürchtete Fehlstart wurde.

Bei den Norwegen-Festspielen mit den Siegen von Marit Björgen und Petter Northug erreichten im Sprint mit Sandra Ringwald (Schonach-Rohrhardsberg), Denise Herrmann, Tim Tscharnke und Sebastian Eisenlauer immerhin vier Athleten die Viertelfinals. Danach hätte nicht Schluss sein müssen, denn zumindest für Ringwald und Eisenlauer waren die Halbfinals zum Greifen nah.

Feierstimmung herrschte dagegen bei den Norwegern, denn neben Björgens 13. WM-Gold und Northugs zehntem Titel sicherten sich vor 18 300 Zuschauern Maiken Caspersen Kalla und Ola Vigen Hattestad Bronze. Silber-Jubel verbreitete die Schwedin Stina Nilsson in der Arena, die zusammen mit der disqualifizierten Hanna Falk noch Tränen vergossen hatten. Bei den Herren freute sich der Kanadier Alex Harvey über die Silber-Plakette.

"Bei der letzten Abfahrt bin ich aus der Strecke gedrängt worden", war Ringwald über ihren 13. Platz nicht ganz glücklich, denn "der Sprung ins Halbfinale, den müsste ich endlich einmal schaffen." Als es jedoch drauf ankam, versagten ein bisschen die Nerven, denn in der Qualifikation hatte sie nicht nur die siebtbeste Zeit, sondern auch eine neun Sekunden bessere als im Viertelfinale gelaufen. "Ich hatte an den Steigungen mehr Probleme", gab sie zu. Insgesamt zog sie für sich ein positives Fazit: "Mal sehen, was die WM noch bringt."

Sebastian Eisenlauer (23.) war noch ein bisschen geknickter, denn der Sonthofener hatte in seinem Viertelfinale auf der letzten Abfahrt die Lücke zur Spitze geschlossen, als er vom Amerikaner Andrew Newell ausgebremst wurde, allen Schwung und damit alle Chancen verlor. "Newell hat gemeint, es wäre genug Platz gewesen", wollte er sich mit der vertanen Chance nicht lange aufhalten: "Er hat das ja nicht mit Absicht getan." Die Gelbe Karte, die der Amerikaner für diese Aktion erhalten hatte, half Eisenlauer auch nicht weiter.

Ganz schwach präsentierten sich im Viertelfinale Herrmann und Tscharnke. "Ich hatte mir mehr Hoffnungen gemacht", gab Herrmann zu, "aber schon am zweiten Anstieg war ich blitzeblau." Mehr als Platz 17 war so nicht mehr zu erreichen.

Auch Tscharnke (28.) wurde an den Steigungen regelrecht stehen gelassen. Was er für die weitere WM mitnimmt? "Wieder ein Tag rum", meinte er sarkastisch. Bereits in der Qualifikation Schluss war für Thomas Bing ("es wird von Tag zu Tag besser"), Hanna Kolb und Victoria Carl ("das war so ein hartes Feld, da hatte ich keine Chance"). "Wir haben unser Minimalziel erreicht", meinte Bundestrainer Frank Ullrich, gab aber zu: "Wir wollten schon mit dem ein oder anderen ins Halbfinale kommen. Aber der klassische Sprint liegt uns eben nicht so."

Ihr Minimalziel nicht erreicht hat Makeleta Stephan, die für den pazifischen Inselstaat Tonga startet, aber seit 14 Jahren in Pfullendorf wohnt. Seit zwei Monaten steht sie erst auf Langlaufski und hat nur den klassischen Stil trainiert. Sie wollte ohne Sturz ins Ziel kommen, das hat nicht ganz geklappt. Doch nach einer kurzen Schrecksekunde ("das ist so peinlich") überwog bei ihr trotz des 94. und letzten Platzes bei 7:30 Minuten Rückstand auf Qualisiegerin Justyna Kowalczyk (3:24,89) der Stolz, weil die Zuschauer sie jubelnd ins Ziel getragen haben: "Ich bin sehr berührt. Das war klasse."