Unter dem aufmerksamen Blick von Rektorin Patricia Fischer darf Ledion Freddy mit einem Leckerli belohnen. Foto: Gegenheimer

Freddy, der Assistent von Rektorin Patricia Fischer, ist äußert beliebt bei Schülerinnen und Schülern der Falkensteinschule in Bad Herrenalb.

Bad Herrenalb - Ihm zuliebe sind sie leise, so dass er mit seinen empfindlichen Ohren nicht erschreckt. Ihm zuliebe lassen sie keine Abfälle herumliegen, denn er könnte sie zu fressen versuchen. Ja, richtig, Freddy ist ein Hund. Ein ausgewiesener Schulhund. Der knapp dreijährige Elo hat im jugendlichen Alter von eineinhalb Jahren seine Prüfung erfolgreich absolviert und ist zweimal wöchentlich gern gesehener Gast als Assistent der Schulleiterin.

Man könne sich besser konzentrieren, wenn Freddy dabei ist, sagen Jolina, Jan, Ledion und Max, die eine Deutschstunde bei Rektorin Fischer haben. Immer die letzte Viertelstunde kommt Freddy dazu. Dann kommt der "Dog Mentor" zum Einsatz. Der gelehrige fellige Assistent zieht verschiedenfarbige Holztäfelchen aus einem Kasten, unter denen sich Aufgaben verbergen. Die lösen die Kinder Freddy zuliebe anstandslos. Die Stimmung ist entspannter, Schülerinnen und Schüler dennoch disziplinierter: für Freddy! Denn wer seine Aufgabe gut erledigt, darf ein Leckerli geben.

Vielfältige Einsätze

"Er ist so süß", schwärmt Jan, als er von dunklen Augen unter aufmerksam gespitzten Ohren erwartungsvoll fixiert wird. Freddy achtet genau auf Fischers Signale – fast immer. Und wenn nicht, ist das den Kindern noch mal ein Gelächter wert.

Vielfältig sind Freddys Einsätze. Ob Aufgaben verteilen mit dem "Dog Mentor" oder lebendiges Anschauungsobjekt im Sachunterricht beim Thema Haustiere. Fischer achtet dabei genau darauf, dass das Tier nicht überfordert wird. Maximal zweimal 15 Minuten am Tag, das reicht als Pensum. Zurück im Rektorat, wird die Kenndecke abgenommen und Freddy sucht schnurstracks sein Körbchen, seinen Rückzugsort auf.

Nach kurzer Erholungsphase schrubbert er sich dann hingebungsvoll am Teppichboden und wartet auf seinen Gassigang mit Schulsekretärin Cornelia Axtmann: schon stressig, so ein Schulhunde-Einsatz.

Ausbildung zum Therapiebegleithund

Jede Hunderasse sei zur Ausbildung grundsätzlich geeignet, sagt Rektorin Fischer, der Freddy auch gehört. Wichtig seien die individuellen Charaktermerkmale: hohe Stresstoleranz, geringe Schreckhaftigkeit, ein den Menschen zugewandtes Wesen und Freude am Lernen.

Neun Monate hat Freddys Ausbildung gedauert – mit Wochenendkursen, Hausaufgaben, einer theoretischen Abschlussprüfung für die Hundehalterin und einer praktischen für den Vierbeiner selbst. Während Kollegen von Freddy in Altersheim oder Klinik eingesetzt werden, ist er Schulhund geworden. Ist er im Dienst, trägt er seine Kenndecke. Gesamtlehrerkonferenz und Schulkonferenz mussten seinem Einsatz zustimmen.

Elo – was ist das für ein Hund? Es handelt sich um eine nicht von der FCI anerkannte, deutsche Hunderasse, die laut Online-Enzyklopädie Wikipedia schwerpunktmäßig auf Wesen und Gesundheit seit 1987 gezüchtet wird. Neben Eurasier, Bobtail und Chow-Chow wurden später noch Samojede und Dalmatiner eingekreuzt. Zuerst erhielt der Elo den fast unaussprechlichen Namen Eloschaboro.