Rottweil darf nicht abgehängt werden, sagt Bürgermeister Christian Ruf und spricht sich für eine vertiefende Prüfung der S-Bahn-Variante aus. Foto: Otto

Auch Rottweils Bürgermeister Christian Ruf unterstützt nach dem "Faktencheck" in Stuttgart die S-Bahn-Lösung. Diese müsse nun vertieft werden. Aber: Das allein sei nicht die Lösung.

Rottweil - Der Rottweiler Bürgermeister und Bald-OB Christian Ruf sagt am Freitag: "Wie immer ist beim Thema Gäubahn vorschnelle Euphorie die falsche Gefühlslage. Wir begrüßen es zwar, dass sich die Beteiligten über Alternativen zu einer Abbindung der Gäubahn ab 2025 Gedanken machen und der "Faktencheck" in Stuttgart stattgefunden hat. Anerkennenswert ist dabei auch, dass man in der Landeshauptstadt und in Berlin offenbar erkannt hat, dass das Land Baden-Württemberg nicht zehn Kilometer südlich von Stuttgart endet."

Blick auf Landesgartenschau

Aber: Bei einer Abbindung der Gäubahn würde das Bahnfahren ab 2025 in Richtung Stuttgart Hauptbahnhof und darüber hinaus für lange Zeit deutlich unattraktiver. "Dies gilt auch in umgekehrte Richtung, gerade mit Blick auf die Landesgartenschau in Rottweil im Jahr 2028. Das Land muss ein Interesse daran haben, dass Menschen aus dem nördlichen Landesteil und aus dem Ballungsraum Stuttgart auf ökologisch vorbildliche Weise zur Landesgartenschau, nämlich mit dem Zug, anreisen können. Ansonsten ist zu befürchten, dass viele Gäste das Auto nutzen oder der Gartenschau gänzlich fern bleiben. "

Das Land müsse ein Interesse daran haben, dass Menschen aus dem nördlichen Landesteil und aus dem Ballungsraum Stuttgart auf ökologisch vorbildliche Weise zur Landesgartenschau, nämlich mit dem Zug, anreisen können. Ansonsten sei zu befürchten, dass viele Gäste das Auto nutzen oder der Gartenschau gänzlich fern bleiben.

Rottweil unterstützt Plädoyer von Guido Wolf

"Deswegen würden wir es sehr begrüßen, wenn eine Anbindung Rottweils und des südlichen Landesteils per S-Bahn gelingen könnte. Wir unterstützen daher das klare Plädoyer des Gäubahn-Interessenverbandsvorsitzenden Guido Wolf, diese Idee vertieft zu untersuchen und ein Zeichen der Solidarität an die Gäubahn-Anlieger im Süden – möglichst bis Singen – zu senden", so Ruf. Wir setzen bei den zu lösenden technischen Herausforderungen wie beispielsweise der Ausstattung mit Toiletten oder der Bahnsteighöhe auf den notwendigen Pragmatismus statt auf Bedenkenträgerei."

Städte müssen fest zusammenhalten

Darüber hinaus gelte: "Die Städte entlang der Gäubahn müssen weiter fest zusammenhalten. Wir dürfen das große Ganze nicht aus dem Blick verlieren: die Menschen im südlichen Landesteil brauchen attraktive Verbindungen per Zug in die Landeshauptstadt und zum Fernreiseverkehr. Die S-Bahn allein ist nicht die Lösung. Wir erwarten daher weitere, vernünftige Vorschläge aller Verantwortlichen bei Bund, Land und Bahn", so Ruf.