Der richtige Kaffee darf nicht fehlen. Foto: Ilkay Karakurt

Die Stadt Bad Wildbad fällt mit ihrer Bewerbung zur Fairtrade-Stadt erstmal durch – und das nur, weil es keinen Kaffee gibt. Tja, fair sein ist manchmal schwieriger als gedacht, findet unser Autor.

Puh, Fairtrade-Stadt zu werden, ist gar nicht mal so einfach. Da setzt sich die Stadt Bad Wildbad schon für dieses löbliche Ansinnen ein – und rasselt dann mit Anlauf durch die erste Bewerbung. Als „nicht ausreichend“ betrachtete der Verein Fairtrade Deutschland den ersten Beschluss.

 

Und warum? Da ist man knallhart: „Der Beschluss müsse klären, wie das Bewerbungskriterium 1, ‚bei allen Sitzungen des Gemeinderats und dessen Ausschüssen sowie im Büro der/des Bürgermeisters/in werden Fairtrade-Kaffee und ein weiteres Produkt aus fairem Handel ausgeschenkt‘, kompensiert werde, wenn bei den Sitzungen des Gemeinderats und dessen Ausschüssen keine Heißgetränke ausgeschenkt werden, wie dies beim Gemeinderat in Bad Wildbad der Fall ist.“ Harter Tobak (natürlich fair gehandelt).

Nur keine einfache Lösung

Man kann das aber natürlich anderweitig kompensieren, zum Beispiel mit „Ausschank von fair gehandelten Heiß- und Kaltgetränken am jährlichen Seniorennachmittag...“ und so weiter. Es gibt ja noch jede Menge anderer fairer Produkte. Wein zum Beispiel für Blutspender- und andere Ehrungen. Oder Gold. Wenn die Amtskette des Bürgermeisters aus fairem Gold bestünde, müsste das doch fair genug sein, oder?

Eine andere Lösung könnte sein, dass man bei den Sitzungen einfach Kaffee ausschenkt. Das würde sicherlich nicht nur die Pressevertreter freuen. Aber das wäre ja zu einfach.