In der Eutinger Kochschule ist auch während der Corona-Pandemie was los. Am Samstag zog das Team des Eine-Welt-Laden diesen in die Schulstraße um.
Eutingen - Im Zuge des Rathaus-Umbaus musste auch das Eine-Welt-Laden-Team die Rathausräume freimachen. Die Gemeinde stellt jedoch bis Ende des Umbaus die Eutinger Kochschule kostenfrei zur Verfügung. Dank spricht das Eine-Welt-Laden-Team der Gemeinde und Hausmeister Georg Braun für die Unterstützung aus. Die Öffnungszeiten wollen die Ehrenamtlichen aufrechterhalten: Montag und Samstag von 10 bis 12 und Donnerstag von 16 bis 18 Uhr sind die Türen der Kochschule geöffnet. Um weitere Öffnungstage zugunsten des fairen Handels anbieten zu können, sucht das Team noch Unterstützung.
15 Helfer und Familien helfen beim Umzug
Die Ehrenamtlichen waren am Samstag besonders gefordert. Nach den normalen Öffnungszeiten zogen die 15 Helfer mit ihrer Familie mal kurzerhand den Eine-Welt-Laden um. Helfer packten alles ins Auto, die Regale auf den Auto-Anhänger und den Bulldog-Hänger – und schon ging es in Richtung Schulstraße. Dort versahen die Frauen die Kochfelder mit Stoffen. Wer nun in den großen Kochraum hineinkommt, sieht gleich einen Ehrenamtlichen des Eine-Welt-Laden im Kassenbereich.
Zur rechten Seite stehen nun die Regale mit Trockenfrüchten, Schokolade, Gewürzen und vielem mehr. Im ersten Kochbereich finden die Kunden Kaffee und Non-Food-Ware. Aktuell sind Filz-Osterhasen ausgestellt. Das Eine-Welt-Laden-Team präsentiert saisonale Ware für das Frühjahr, wenn die Gartensaison kommt auch Garten-Artikel oder Geschenkartikel für Feiertage.
Breites Sortiment an Utensilien
Gleich daneben wurde Holz-Spielware aufgestellt. "Das ist qualitativ hochwertig. Eine gute Sache", erklärt Jürgen Oberle, der damalige Mitbegründer im Oktober 2014 des Eine-Welt-Ladens in Eutingen. Im hinteren Kochbereich sind Weine, Säfte, Nudeln und Küchen-Utensilien ausgestellt. Inzwischen ist das Sortiment ausgebaut worden. Sogar für den Garten werden Schaukel, Gartenwerkzeug angeboten. Für die Abend-Garderobe gebe es neben Taschen, Schmuck und Stoffen einiges.
Ehrenamtliche sind sehr engagiert
Wer fair einkaufen möchte, finde eine breite Auswahl. Und wenn mal etwas fehle, dann sei das Team auch bemüht, bei der nächsten Abholung beim Eine-Welt-Laden in Freudenstadt mitzubringen. "Die Ehrenamtlichen sind sehr engagiert", lobt Jürgen Oberle. In der Freizeit fährt das Team nach Freudenstadt, bestückt sowie gestaltet den Eutinger Laden und ist für die Kunden da.
Das Team ist auch von dem Konzept überzeugt. "Das alles ist biologisch angebaut", betont Jürgen Oberle. Immer wieder informiert er sich, was mit den Erlösen aus dem Verkauf der fair gehandelten Ware passiert. GEPA beispielsweise prosperiere: Die Erzeuger würden fair bezahlt werden, zusätzlich werde zehn Prozent des erwirtschafteten Geldes in die Infrastruktur gesteckt.
Gemeinde Eutingen bewirbt sich als Fair-Trade-Gemeinde
In Vietnam seien beispielsweise Schulen gebaut und die medizinische Versorgung vor Ort ausgeweitet worden. Frauen und Männer werden gleich bezahlt, hat Jürgen Oberle gelesen und Kinderarbeit ist verboten. Umso mehr freut sich Jürgen Oberle, dass der Gemeinderat zugestimmt hat, dass Eutingen sich als Fair-Trade-Gemeinde bewerbe.
Schüler, Lehrer und Hallennutzer hätten nun die Chance, mal kurz vorbeizukommen. Da der Eine-Welt-Laden nun nicht mehr in der Ortsmitte ist, sondern im Oberdorf von Eutingen, könnte das Team auch vereinzelt für ältere Menschen einen Nach-Hause-Dienst anbieten. "So viel wir noch leisten können", sagt Jürgen Oberle.