Bürgermeister Michael Lehrer (Zweiter von links) übergibt an den Leiter der Organisation „s’Einlädele“ der evangelischen Stadtmission Freiburg, Volker Höhnlein (Dritter von links), die Fahrzeugpapiere für das alte LF 8/6 des Löschzugs Rötenberg. Über die Fahrzeugspende in die Ukraine freuen sich auch Hans-Peter Fischer (von links), Abteilungskommandant Ralf Armbruster und Manuel Kley. Foto: Herzog

Das 31 Jahre alte Löschfahrzeug LF 8/6 des Löschzugs Rötenberg, das durch eine Ersatzbeschaffung ersetzt wurde, tritt alsbald in der Ukraine seine „zweite Dienstzeit“ an.

Die Idee, das Fahrzeug in die Ukraine zu spenden, stammt von Manuel Kley aus Aichhalden.

 

Als Bürgermeister Michael Lehrer im Auftrag der Verwaltung dem Gemeinderat die Spende im September vorschlug, gab es vom Gremium ein einstimmiges „Ja“.

Kley sowie Volker Höhnlein und Hans-Peter Fischer von der evangelischen Stadtmission Freiburg, die die Organisation und den Transport in die Ukraine im Rahmen ihres Projekts „s’Einlädele“ übernehmen, waren Anfang der Woche zur Abholung ans Feuerwehrgerätehaus in Rötenberg gekommen.

Hydranten kaputt geschossen

Kley berichtete von einer ähnlichen Spendenaktion im Mai 2022, bei er dabei war und ein DRK-Rettungsfahrzeug in die Ukraine gefahren wurde. Dass das 31 Jahre alte Löschfahrzeug mit einem 600 Liter fassenden Wassertank ausgestattet sei, sei von großem Vorteil, da in der Ukraine durch den russischen Angriffskrieg viele Hydranten kaputt geschossen seien, schilderte Kley.

Höhnlein dankte Lehrer für die Bereitschaft, das Fhrzeug für eine gute Sache zu spenden. Seine Organisation arbeite nicht auf politischer Basis. Die Situation in der Ukraine werde nicht besser und da könne das Fahrzeug wertvolle Dienste leisten. „Es wird auch nach Stromaggregaten nachgefragt. Alle zehn Tage schicken wir einen Hilfskonvoi mit Maschinen und Geräte in die Ukraine“, informierte Höhnlein.

Er sei schon oft dort gewesen. Es beschäme ihn, wie die Einwohner dort mit wenig Geld aufgrund niedriger Löhne auskommen müssten. Dort werde Hilfe zur Selbsthilfe geleistet. Das Fahrzeug werde zunächst nach Freiburg gefahren, ehe es in eine kleinere Ortschaft in der Nähe der Großstadt Schytomyr, circa 200 Kilometer südlich von Kiew, kommen werde. Dort gebe es ein größeres Militärkrankenhaus, teilte Höhnlein mit.

Ein Jahr TÜV

Bürgermeister Lehrer räumte ein, auf dem Gebrauchtwagenmarkt könne das Fahrzeug für ein paar Tausend Euro verkauft werden. Es habe noch ein gutes Jahr TÜV. „Durch die Spende wird es weiter zum Löschen von Bränden genutzt und leistet wertvollen Dienst, worüber sich die Gemeinde und der Löschzug Rötenberg freuen“, bekräftigte er und fügte an: „Ich bin Manuel Kley dankbar, dass er mit seiner Idee auf die Gemeinde zugekommen ist. Aber so etwas muss man auch erst einmal wissen“.

Hans-Peter Fischer berichtete aus Erfahrung, welche Freude und Wirkungskraft ein solches Fahrzeug in der Ukraine auslösen könne. Vor circa 20 Jahren sei es durch einen Kontakt zu einer Firma gelungen, neue Rollstühle in die Ukraine zu schicken. „Einen davon bekam ein zwölfjähriger Junge, der so von einem Trabi auf einen Mercedes ,umsteigen’ konnte. Das Strahlen im Gesicht des Kindes zu sehen, war für mich ein betörender Moment“, erzählte Fischer.