Der dünne 32:31-Heimsieg gegen den HC Elbflorenz ist wohl nur ein Strohfeuer gewesen – denn am Sonntag kassierte Balingen-Weilstetten beim Dessau-Roßlauer HV mit 28:30 (16:12) die nächste Niederlage. Und die war völlig unnötig.
Das war unnötig – zweimal erspielte sich der HBW Balingen-Weilstetten am Sonntag beim Gastspiel in der Anhalt-Arena in Dessau einen vermeintlich komfortablen Vorsprung, doch zweimal gaben die „Gallier“ den vor knapp 1500 Zuschauern wieder her. Und so jubelte der Dessau-Roßlauer HV am Ende über einen 30:28-Erfolg.
„Wir haben über 40 Minuten in richtig gutes Handballspiel gemacht, verlieren dann ein bisschen den Kopf, dann kommt die Halle noch stärker und Dessau macht das am Ende auch richtig gut.Wie waren nicht clever genug“, sagte HBW-Kapitän Tobias Heinzelmann nach dem Spiel am Mikrofon des Streamingdienstes Dyn.
HBW legt stark los
Tatsächlich legte der HBW stark los. Aus einer sehr aufmerksamen Abwehr heraus, spielten die Gäste ihre Angriffe konsequent aus und warfen sich somit einen 4:0-Vorsprung heraus (6. Minute). Der aber war schnell dahin, Dessau-Roßlau nutzte nun eine ganze Reihe von technischen Fehlern der Schwaben und glich durch Kreisläufer Tillmann Leu zum 5:5 aus (11.). In der Folge begegneten sich die beiden Teams auf Augenhöhe, ehe der HBW gegen Ende des zweiten Abschnitts wieder zulegte, sich einiger Paraden und eines Tores des nach 18 Minuten für den glücklosen Mateusz Kornecki zwischen die Pfosten gerückten Magnus Bierfreund erfreute und mit einem 16:12-Vorsprung in die Pause ging.
Dessau-Roßlau lässt sich nicht abschütteln
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Robert Timmermeister gar auf 17:12. Der HBW schien einem sicheren Auswärtssieg entgegenzusteuern. Doch weit gefehlt. Die Schwaben leisteten sich gegen den nun deutlich aggressiver und kompakter verteidigenden DRHV zahlreiche technische Fehler, die der in Gegenstöße ummünzte. Zudem netzte der eingewechselte Alexander Mitrovic aus dem rechten Rückraum nahezu nach Belieben für das Team von Trainer Uwe Jungandreas ein, und so setzte Yannick-Marco Prust in der 37. Minute per Konter den abermaligen Ausgleich (18:18).
Gäste legen wieder vor – auf 22:18
Der HBW hatte die passende Antwort: Heinzelmann mit einem Doppelpack, Tim Grüner mit einem Konter und Daniel Ingason bescherten den Gästen wieder einen 22:18-Vorsprung (42.). Nun aber kippte die Partie. Balingen-Weilstetten fand in der Offensive kaum noch Mittel, scheiterte nun ein ums andere Mal am nun bockstarken Philipp Ambrosius, der in der ersten Halbzeit gerade einmal eine Parade in die Statistik brachte und am Ende bei elf stand.
Gastgeber reißen Spiel an sich
Nach Elias Hubers 22:23 (49.) rissen die Hausherren das Spiel an sich. Vincent Bülow setzte von der Siebenmetermarke das 25:23 für die Gastgeber, dann scheiterte Sascha Pfattheicher von der Marke an Ambrosius, und der DRHV legte das 26:23 nach.Doch das Momentum sollte noch einmal auf die Seite der Schwaben wechseln. Ingason (2) und Pfattheicher trafen – 26:26. Doch dann zog Youngster Bennet Strobel eine unnötige Zeitstrafe, weil er seinen Gegenspieler zu lange festhielt und dann wegschubste (27.). Dessau-Roßlau lieb cool und setzte die am Ende entscheidenden Treffer.
Statistik
Dessau-Roßlauer HV: Ambrosius, Mohs; Gonschor (1), F.-L. Haake (4), C.-P. Haake (1), Bülow (7/3), Mitrovic (4), Powarzynski (1), Nowak (2), Baumgart, Misovych (1), Emanuel, Schmitt (1), Hertzfeld, Pust (3), Leu (5).
HBW Balingen-Weilstetten: Kornecki, Nagy, Bierfreund; Matthes (1), Leimeter (2), Huber (1), Ingason (4), Strobel, Santos, Grüner (1), Timmermeister (3), Dyatlov (2), Fügel (4), Wente (1), Heinzelmann (2), Pfattheicher (6/6).