Beffendorfer Schantle freuen sich über den Fackelumzug in Beffendorf. Foto: Wagner

Der erste Eindruck täuschte nicht. Narren und Zuschauer hatten lange auf diesen Tag gewartet, und so standen die Menschen bereits lange vor Umzugsbeginn trotz leichten Nieselregens in Dreier- und Viererreihen am Straßenrand, um dem bunten Treiben beim 51. Fackelumzug der Beffendorfer Hagenhenkerzunft beizuwohnen.

Oberndorf-Beffendorf - Nach einem geselligen Zunftmeisterempfang im Hagenstall präsentierten sich der Beffendorfer Elferrat mit Garden und zahlreichen Kleidlesträgern vor dem Rathaus, um zusammen mit den Hägen unter den Klängen des vom Musikverein Marschalkenzimmern intonierten Narrenmarsches die Narrenfahne zu hissen.

Die Zuschauer wussten: Nun ist der Fackelumzug eröffnet. Und der setzte sich nach einem kleinen Feuerwerk dann auch zügig in Bewegung, um sich, angeführt von Präsident Patrick Knöpfle, dem Elferrat und den Garden, seinen Weg vom Rathaus bis zur Festhalle zu bahnen.

Einmalige Narrenkleidle

Den prächtig aufgelegten Zuschauern am Straßenrand, die von fleißigen Helfern bestens mit Glühwein versorgt wurden, bot sich ein wunderbares Bild. Im Lichterschein der Fackeln zogen Hunderte von Maskenträgern durch den Ort, zeigten ihre einmaligen traditionellen Narrenkleidle und trieben manchen Schabernack mit den Zuschauern.

Die Hägen der Hagenhenkerzunft zeigten sich äußerst umtriebig, und die Mädchen der Garden trotzten dem unwirtlichen Wetter und bewiesen nicht nur Rhythmus, sondern verloren auch ihr gewohntes Lächeln nicht.

Der Musikverein Marschalkenzimmern, seit Jahrzehnten treuer musikalischer Begleiter der Beffendorfer Narren, sorgte von der Spitze aus für den richtigen Ton. Aber auch die Musikkapellen aus Villingendorf und Neukirch sowie die Guggenmusiken Bockdobelpfuber aus Deilingen-Delkhofen und die Tennenbronner Formation Alcaputti unterhielten Zuschauer und Narren prächtig und hielten die gute Stimmung hoch.

Zuschauer erschaudern

Die Schwarzwaldhexen aus Peterzell und die Spaichinger Funkenhexen wuselten durch die Straßen, fegten mit ihren Besen die Straßen sauber und sorgten mit den Geistern der Speckmockelzunft Bösingen, dem Villingendorfer Rössle und den Tennenbronner Erzknappen nicht nur für freie Bahn, sondern ließen mit ihrem Gebaren auch manchen Zuschauer schaudern.

Die Schantle, Hansel und die unzähligen Maskenträger der Zünfte aus Beffendorf, Villingendorf und Gruol brachten zusammen mit den Harzmännern aus Vaihingerhof, den Hecke-Pfiefern aus Locherhof und den Epfelschittlern aus Willerschbach gute Laune auf die Straßen und zeigten sich gegenüber dem närrischen Volk auch äußerst freigiebig.

Letztendlich trafen sich alle Teilnehmer am 51. Fackelumzug in der Festhalle, wo die Zünfte nach der Eröffnung durch die Garden der Hagenhenkerzunft ihr Brauchtum präsentierten und dem Publikum einen Einblick in ihre Traditionen ermöglichten. Die "2 Hofemer" sorgten nach der Vorstellung des Brauchtums für Unterhaltung, und so feierten die Narren noch bis spät in die Nacht.