Reste des zerstörten Geldautomaten – die Öffnung im Gebäude, an dem er einst hing, ist mittlerweile zugemauert. Foto: Bender

Der gesprengte Geldautomat von Mietersheim geht wohl auf das Konto von Profis – eine heiße Spur von ihnen gibt es aber nicht.

Lahr-Mietersheim – Auch nach knapp drei Monaten ist der Tatort noch immer von einem Bauzaun umgeben: In der Nacht auf den 16. September wurde der Geldautomat der Lahrer Volksbank im Mietersheimer Fachmarktzentrum gesprengt, an den Gebäuden im Umfeld sorgte die Wucht der Detonation für einen immensen Schaden.

Dafür verantwortlich soll eine "professionelle, überregionale" Bande sein, die mit "Festsprengstoff und hochmotorisierten Fahrzeugen agiert". Zu diesem Schluss kam das ermittelnde Landeskriminalamt in Stuttgart nach Auswertung von Überwachungskameras, wie die Offenburger Staatsanwältin Raffaela Sinz auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilt.

Kaum Hoffnung, dass Täter noch geschnappt werden

Die Spur führe ins "benachbarte Ausland" – womit wohl Frankreich gemeint ist. Unmittelbar nach der Tat hatte die Polizei Straßensperren Richtung Grenze errichtet. Peter Rottenecker hat wenig Hoffnung, dass die Täter "nach so langer Zeit noch geschnappt werden".

Zur Höhe der Beute macht der Volksbank-Chef nach wie vor keine Angaben, allerdings sei ein "Großteil des Geldes" zurückgeblieben – verschüttet unter den Trümmern einer umgestürzten Wand.

Einen neuen Volksbank-Automaten wird es laut Rottenecker im Fachmarktzentrum wohl nicht geben. Zum einen laufe der Mietvertrag mit dem Gebäudeeigentümer im kommenden Jahr aus, zum anderen sei die Kundenfrequenz an Geldautomaten generell rückläufig: "Der Trend geht mehr und mehr zu Karten- und Handyzahlung."

Ähnlicher Fall in Empfingen im Kreis Freudenstadt

In der Nacht auf Freitag hatte sich ein ähnlicher Fall in Empfingen im Kreis Freudenstadt ereignet: Unbekannte sprengten einen Geldautomaten der dortigen Volksbank-Filiale. Von den Tätern fehlt jede Spur, Zeugenaussagen deuten jedoch auf drei Tatverdächtige hin.