Wie kann man Erzieherinnen in ihrem Beruf halten? Auch diese Frage soll sich das neue Bündnis stellen. Foto: dpa/Jens Büttner

Vertreterinnen und Vertreter des Kultusministeriums, von Trägern, Kommunen und Gewerkschaften sollen Strategien für mehr Kita-Personal erarbeiten.

Stuttgart - Mit einer breit angelegten Initiative will das Kultusministerium den eklatanten Fachkräftemangel im frühkindlichen Bereich eindämmen. An diesem Donnerstag werden dazu erstmals Vertreterinnen und Vertreter von Ministerium, Städte- und Gemeindetag, der kirchlichen und freien Kindergartenträgerverbände, des Kommunalverbands Jugend und Soziales, der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und Gewerkschaften zusammen kommen.

Bis Ende Mai sollen sie ein Maßnahmenpaket erarbeiten, das nach und nach umgesetzt wird und mehr Männer und Frauen in pädagogische Berufe bringt, die in der frühkindlichen Bildung dringend gebraucht werden. „Der Ausbau der Ganztagsbetreuung wird den Fachkräftebedarf noch einmal erhöhen“, sagte der zuständige Staatssekretär, Volker Schebesta, unserer Zeitung. Man müsse daher dringend Anreize schaffen, um mehr Menschen für den Beruf des Erziehers zu begeistern. Das gehe nur „gemeinsam mit den Partnern, die wir in Baden-Württemberg in der frühkindlichen Bildung haben“.

Werbung und mehr Ausbildungsplätze

Als einen Hebel sieht das Land Werbemaßnahmen, mit denen auf die Ausbildung aufmerksam gemacht wird. Außerdem müssten mehr Plätze für die praxisintegrierte Ausbildung (Pia) geschaffen werden.

Die Gewerkschaft Verdi, die ebenfalls mit am Tisch sitzt, hätte sich zwar eine solche Initiative schon viel früher gewünscht, ist aber dennoch voll des Lobes: „Es ist hervorragend, dass alle wichtigen Akteure jetzt an einem Tisch sitzen. Damit könnten wir wirklich einen guten Schritt vorankommen“, sagt Hansi Weber, ehrenamtliche Vorsitzende der Verdi-Landesfachgruppe Soziales, Kinder und Jugend.

Der Gemeindetag weist zum Start der Initiative darauf hin, dass für neu geschaffene Gruppen in den Kommunen oft das Personal fehle oder Öffnungszeiten eingeschränkt werden müssen. Man begrüße daher die gemeinsame Initiative. Die Kommunen erwarten sich auch „für den akuten Personalmangel schnelle und kurzfristig umsetzbare Lösungen“.