Bei der Kommunikation auf Facebook schwinden manche Hemmungen. (Symbolfoto) Foto: Dominic Lipinski/dpa

Bei manchen Menschen fallen bei der Kommunikation im Internet manche Hemmungen. Ein solcher Fall hat jetzt in Schömberg für Aufruhr gesorgt. Die Polizei sieht in dem Fall aber bis jetzt keine strafrechtliche Relevanz.

Schömberg - Eine Frau hat am Samstag in der öffentlichen Facebookgruppe "Du weißt, dass Du aus Schömberg bist, wenn du..." 43 Posts abgesetzt. Mitglieder der Gruppe meldeten die Posts, wie Christoph Eck, neben Michael Buchholz einer der beiden Administratoren der Gruppe, mitteilte. Er selbst hatte zunächst gar nicht bemerkt, was im Internet abging. Er feierte an diesem Tag seinen Geburtstag. Buchholz und er seien auch nicht ständig online und hätten noch ein "reales Leben", wie Eck in einem Beitrag in der Gruppe dazu schrieb. Sie hätten "Anrufe, WhatsApps und sonstwas bekommen, um den schlimmen Posts ein Ende zu setzen", so Eck dazu weiter.

"Übelst beschimpft"

Wie Eck von mehreren Seiten berichtet wurde, soll die Frau unter anderem den Bau einer Moschee gefordert haben. Außerdem sollen alle Frauen ein Kopftuch tragen. Wer auf die Posts reagiert habe, sei "übelst beschimpft" worden, teilte Eck am Dienstag auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Die Frau habe auch damit gedroht, bei den betreffenden Personen vorbeizukommen. Sie wisse, wo diejenigen wohnten, die geantwortet hätten.

Das Ganze habe im Netz für eine "Riesenempörung" gesorgt, berichtete Eck im Gespräch mit unserer Redaktion. Unter den Reaktionen auf die Posts der Frau habe es aber keine rechtsradikalen Antworten gegeben, berichtete Eck. Bei allem Ärger seien die Reaktionen besonnen geblieben. Auch einige Bürger moslemischen Glaubens hätten sich gemeldet und das Verhalten der Frau verurteilt. Sie fürchteten, dass sich die Posts negativ auf das friedliche Zusammenleben in Schömberg auswirken könnten.

Einträge inzwischen gelöscht

"Da die Posts und vielleicht auch das Verhalten der Dame strafrechtlich relevant sein könnte, haben wir die Kriminalpolizei Pforzheim eingeschaltet", schrieb Eck in der Schömberger Facebookgruppe: "Erst als wir das OK der Polizei bekommen haben, haben wir die Dame blockiert und ihre Posts gelöscht!"

Nach Ecks Kenntnis ist die Frau eine Schömbergerin und wohl vor einiger Zeit zum Islam konvertiert. Wie gefährlich sie wirklich sei, könne er aber nicht beurteilen. Er hält sie aber für sehr gefährdet, in die Fänge von Islamisten zu geraten: "Rattenfänger gibt es überall."

Staatsschutz ist eingeschaltet

Christian Schulze, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Pforzheim, teilte auf Nachfrage unserer Redaktion am Dienstag mit, dass sich der Staatsschutz der Sache angenommen habe. "Es konnten bis jetzt keine strafrechtlich relevanten Inhalte festgestellt werden", teilte Schulze mit. "Die Ermittlungen laufen aber noch", sagte er abschließend.