Mit modernsten Maschinen versehen ist der neue Formenbau der Firma SBS – und nun direkt vor Ort beim Verbraucher, der KBS Spritztechnik am Schonacher Fabrikberg. Foto: Kommert

Unternehmen setzt auf Synergie. Formenbau der Firma zieht aus Backsteinbau. Aufwendige Logistik fällt weg.

Nun ist zusammen, was zusammen gehört: Der Formenbau der Firma SBS ist jüngst aus dem Backsteinbau, der ursprünglichen Heimat der Schonacher Firma, in den Neubau der KBS Spritztechnik an den Fabrikberg gezogen.

Schonach - Längst überfällig sei dieser Schritt gewesen, doch musste zunächst auch der notwendige Platz im Neubau geschaffen werden – was laut Thomas Burger, dem Geschäftsführer des Schonacher Traditionshauses, mit der Erweiterung des Bauwerks 2019 möglich wurde.

"Jede Menge Synergieeffekte" durch Umzug

In den bisherigen Räumen war die Abteilung doch sehr beengt. Die notwendige Höhe fehlte ebenso, weshalb es nicht möglich war, ein Kransystem zu installieren, das den Herausforderungen gewachsen war – immerhin wiegen die Spritzguss-Werkzeuge (Formen) des Hauses bis zu einer halben Tonne.

"Durch den Umzug ergeben sich jede Menge Synergieeffekte. Dazu fällt die bisherige aufwendige Logistik weg, die sperrigen, schweren Werkzeuge jedes Mal per Lastwagen vom Stammwerk hierher und womöglich gleich wieder hinunter zu karren. Dadurch verbessert sich auch der Austausch der beiden Abteilungen. Durch die räumliche Nähe kann man direkt notwendige Änderungen besprechen", so Burger weiter im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Zudem sei ein hochmodernes Messlabor mit überragender Technologie vorhanden, das auf tausendstel Millimeter genau messe.

In den neuen Räumen steht die notwendige Technik zur Arbeitserleichterung wie beispielsweise Laufkräne zur Verfügung. Zugleich sitzen die etwa 15 Formenbauer (einschließlich Azubis) vor der großzügigen Fensterfront und können so bei Tageslicht arbeiten, was die Augen enorm entlastet. Durch die gleichzeitige Investition in modernste Maschinentechnik steht den "Werkzeugmechanikern Fachrichtung Formenbau", so die offizielle neue Berufsbezeichnung, ein optimales Umfeld zur Verfügung. Nichtsdestotrotz ist oftmals "Handarbeit" gefragt – auch wenn die Messtechnik dann direkt an der kleinen Drehmaschine sitzt.

Schwierige Anwerbung der Azubis

Um auch in Corona-Zeiten schlagkräftig zu sein, werde derzeit in zwei Schichten gearbeitet, damit es im Formenbau nicht zu eng zugeht.

Schließlich gilt es, neben Neuwerkzeugen die vorhandenen Spritzgussformen regelmäßig zu reinigen, zu warten und gegebenen Falls zu reparieren, damit die etwa 45 KBS-Mitarbeiter der Kunststoffspritzerei ihre Arbeit erledigen können und die Kunden pünktlich ihre Teile bekommen.

Nach wie vor bildet die Burger Group auch Nachwuchs aus – sowohl Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik als auch Werkzeugmechaniker für den Formenbau oder für die Stanzwerkzeuge – diese werden allerdings in Schönwald gebaut. Derzeit mache Corona die Anwerbung der Azubis noch schwieriger als ohnehin schon, verriet Burger weiter.

Genutzt werden sollen aber auch die alten Räume, wenn sie denn einer gründlichen Renovierung unterzogen worden sind: Höchstwahrscheinlich soll eine Cafeteria dort Einzug halten.