Nach Schüssen auf einen Syrer ermittelt nun das Staatsschutzzentrum gegen einen 43-jährigen Mann. (Symbolfoto) Foto: Patrick Thomas/ Shutterstock

Ein 43-jähriger Mann soll in Tuttlingen mit einer Gasdruckwaffe mehrfach auf einen anderen Mann geschossen haben. Vermutet wird ein extremistisches Motiv, weshalb das Staatsschutzzentrum nun gegen den Verdächtigen ermittelt.

Nach einem Angriff mit einer Gasdruckwaffe Anfang Februar in Tuttlingen übernimmt das Staatsschutzzentrum bei der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart die Ermittlungen. Dies gaben die Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart, die Staatsanwaltschaft Rottweil und das Polizeipräsidium Konstanz in einer gemeinsamen Mitteilung bekannt.

 

Wie die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass ein 43-jähriger deutscher Staatsangehöriger am Abend des 8. Februar in der Oberen Hauptstraße in Tuttlingen mehrfach auf einen am späten Abend zufällig vorbeikommenden Passanten geschossen haben soll, dieser wurde dabei am Kopf verletzt.

Nach Angaben des 39-jährigen, syrischen Opfers soll der Beschuldigte ihn angesprochen und gefragt haben, ob er Ausländer sei. Als der Geschädigte dies bejahte, soll der Beschuldigte unvermittelt und zielgerichtet mehrmals auf ihn geschossen und ihn unter anderem im Bereich des Gesichtes und des Oberkörpers getroffen und verletzt haben.

Verletzte zeigt Vorfall erst viel später an

Erst einige Wochen nach der Tat ließ sich der Verletzte ärztlich behandeln und zeigte den Vorfall bei der Polizei an.

Als örtlich zuständige Ermittlungsbehörden haben zunächst die Staatsanwaltschaft Rottweil sowie die für Staatsschutzdelikte zuständige Kriminalpolizeidirektion Rottweil die Ermittlungen geführt. Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Beschuldigten konnte eine Gasdruckwaffe samt Munition sowie mehrere Magazine sichergestellt werden.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Rottweil erließ der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Rottweil Haftbefehl gegen den 43-Jährigen. Der Beschuldigte konnte durch die Kriminalpolizei Rottweil festgenommen und der Haftbefehl am 11. April in Vollzug gesetzt werden. Seitdem befindet sich der Beschuldigte in Untersuchungshaft.

Die Ermittlungen, die polizeilich weiterhin von der Kriminalpolizeidirektion Rottweil geführt werden, hat nun das Staatsschutzzentrum bei der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart übernommen.

Das Staatsschutzzentrum bei der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart kann herausgehobene Ermittlungsverfahren, denen eine extremistische oder terroristische Motivation zugrunde liegt, frühzeitig selbst übernehmen. Im Staatsschutzzentrum sind sechs Oberstaatsanwältinnen und Oberstaatsanwälte sowie ein Leitender Oberstaatsanwalt tätig.