Tanja Scheuer ist ab sofort für die sportlichen Geschicke beim VC Offenburg zuständig. Foto: Heck

In diesem Jahr läuft es noch nicht beim VC Offenburg, mittlerweile steht der Drittligist auf einem Abstiegsplatz. Daher haben die Verantwortlichen reagiert, vorerst ist nun Tanja Scheuer Trainerin.

Offenburg - Der Leistungssport folgt gewissen Mechanismen – vor allem bei Misserfolg. Eines solchen Mechanismus’ hat man sich beim Drittligisten VC Offenburg am Sonntag bedient: zumindest vorübergehend ist Vladimir Rakic nicht mehr der Trainer der ersten Mannschaft des VCO.

Zu dieser Entscheidung kam der Vorstand am Tag nach der klaren 0:3-Niederlage gegen TGM Mainz-Gonsenheim. Durch die Pleite sind die Offenburgerinnen noch tiefer in den Abstiegskampf gerutscht, derzeit stehen die Ortenauerinnen auf dem vorletzten Platz. Bliebe es bis zum Ende der Saison so, müsste der Ex-Zweitligist wohl den bitteren Gang in die Regionalliga antreten.

Das soll jedoch nicht passieren. Verhindern soll es Tanja Scheuer, die interimsweise den Cheftrainer-Posten übernimmt. Sie ist beim VCO alles andere als unbekannt, bis 2017 war sie sieben Jahre lang Trainer der Mannschaft, die damals in der zweiten Liga spielte.

Co-Trainer Joschka Wawra bleibt an Bord

"Es ist die einzige Stellschraube, die wir haben", erläutert Teammanagerin und Vorstandsmitglied Richarda Roth den Schritt für die letzten vier Saisonspiele, die über den Klassenerhalt entscheiden werden. Dass man es schaffen kann, davon sind die Verantwortlichen überzeugt – zumal zwei der vier Spiele gegen direkte Konkurrenten im Tabellenkeller sind. Unterstützung erhält Tanja Scheuer, die 2020 schon einmal ein Spiel interimsweise gecoacht hatte, von Co-Trainer Joschka Wawra, der an Bord bleibt.

Rakic kann sich auf Trainerprüfung vorbereiten

Rakic, dem die Entscheidung am Sonntagabend mitgeteilt wurde, gibt der Verein "so die Möglichkeit, sich optimal auf seine A-Trainer Prüfung Ende Februar vorzubereiten", wie es in der Mitteilung heißt. Denn diese sei laut den Statuten notwendig, um in der dritten Liga Trainer zu sein, so Roth.

Wie es nach der Saison an der Seitenlinie des VCO weitergeht, ist derweil noch völlig offen – auch Rakics Rückkehr ist nicht ausgeschlossen. "Da haben wir noch keine Entscheidung getroffen. Wir wollen uns in den kommenden eineinhalb Monate nur auf die letzten vier Spiele konzentrieren", sagt Roth. "Jede Art der Ablenkung soll vermieden werden", heißt es in der Mitteilung. Erst wenn klar ist, in welcher Liga der VCO in der kommenden Saison aufschlagen wird, sollen Gespräche geführt werden.

Bereits am Samstag ist das Team beim USC Konstanz gefordert. An die Halle dürfte man gute Erinnerungen haben. In der Vorsaison schaffte man am letzten Spieltag dank eines 3:2-Sieges gerade noch so den Klassenerhalt. Es scheint, als würde es auch in dieser Saison bis zum Saisonende spannend bleiben.