Selten hat ein Abgang des VfB Stuttgart so viel Empörung ausgelöst. In einer Medienrunde von Borussia Dortmund hat sich Waldemar Anton nun zu den Reaktionen auf seinen Wechsel geäußert.
Sein Wechsel zu Borussia Dortmund schlug hohe Wellen. Vor allem unter den Fans des VfB Stuttgart, die ihrem früheren Kapitän Wortbruch und Verrat vorwerfen. Der Abwehrspieler hatte sich bis zuletzt mehrfach zum VfB bekannt, ehe er doch den Absprung wagte. Nun hat sich der Nationalspieler in einer Medienrunde im Trainingslager der Dortmunder in Bad Ragaz zu den teils wüsten Beschimpfungen in den sozialen Medien geäußert. „Mich persönlich interessiert so etwas eigentlich nicht“, sagte Anton. „Es ist schade, gewisse Dinge lesen oder hören zu müssen, vor allem auch für meine Familie. Ich denke, es ist ein gesellschaftliches Problem, das manche meinen, sie dürften Dinge schreiben, die unter die Gürtellinie gehen. Das kann man nicht ändern.“
Der 28-Jährige sprach mit Blick auf seinen Wechsel von einer schwierigen Entscheidung. „Wir hatten in Stuttgart eine unglaubliche Saison, haben Geschichte geschrieben. Natürlich war es eine schwierige Entscheidung, aber alle Verantwortlichen beim BVB haben mir ein sehr gutes Gefühl gegeben, der Trainer hat mir viel Vertrauen ausgesprochen. Am Ende wurde es mir leicht gemacht.“ Neben dem BVB hatte auch Bayer Leverkusen großes Interesse an Anton gezeigt, am Ende entschied er sich jedoch für die Schwarz-Gelben, wo Anton einen Vertrag bis 2028 unterschrieb und sein Gehalt auf rund sechs Millionen Euro pro Jahr verdoppelt. Der VfB erhielt eine festgeschriebene Ablöse von 22,5 Millionen Euro.
Wie Anton den Konkurrenzkampf in der Innenverteidigung sieht
Nach eigenem Bekunden fühlt sich Anton in seiner neuen Umgebung pudelwohl. Wohlwissend, dass er sich in der Innenverteidigung mit Niklas Süle und Nico Schlotterbeck harter Konkurrenz stellen muss. Der Nationalspieler sieht es positiv. „Konkurrenzkampf pusht jeden von uns dreien. Es ist auch sehr wichtig, immer einen zu haben, der nah dran ist. Und ich glaube, genau das ist das Gute in dieser Saison, denn wir werden viele Spiele haben. Ich denke, jeder wird auf seine Spielzeiten kommen. Ich bin ein sehr, sehr ehrgeiziger Typ und möchte natürlich immer spielen. Das werde ich auch in jedem Training zeigen.“
Schon früh in der Saison kommt es für Waldemar Anton zum Duell mit seinem früheren Arbeitgeber. Am 22. September tritt Borussia Dortmund beim VfB an.