Mario Basler (links) bezieht gerne das Publikum in seine Show mit ein. Hier plaudert er mit einem Bayern-Fan. Foto: Heinz Wittmann

Mario Basler bescherte mit seinem Programm „Basler ballert“ in der Neuen Tonhalle Fußballfreunden einen vergnüglichen Abend.

Villingen-Schwenningen wird Mario Basler immer vertrauter. Erst Ende Januar war er mit dem „Doppelpass on Tour“, unter anderem mit Thomas Helmer in der Neuen Tonhalle in Villingen. Und zwei Jahre ist es her, dass „Super Mario“ mit seinem Bühnenprogramm im Schwenninger Capitol gastierte.

 

„Was machen die Wild Wings?“ wollte der einstige Weltklassefußballer am Freitag zum Auftakt wissen. Als aus dem Publikum die Antwort kam, dass die Schwenninger Kufencracks in den DEL-Pre-Play-offs ausgeschieden sind, meinte Basler trocken: „Oh je, dann habt ihr in der Stadt ja jetzt gar nichts mehr.“ Stimmte aber zumindest an diesem Abend nicht.

Fußballstar mit Wiederholungen

Denn mit Mario Basler gab ein ehemaliger schillernder Star des deutschen Fußballs Anekdoten zum Besten. Etwas schade war dabei, dass diejenigen die bereits vor zwei Jahren sein Programm in Schwenningen besuchten, die Geschichten schon kannten, auch wenn sie von Basler so vergnüglich erzählt wurden, dass man sie gerne ein zweites Mal. Gerne natürlich auch Storys aus seiner Zeit bei Werder Bremen.

Die Mannschaft übernachtete vor ihren Heimspielen immer im Park-Hotel. Drei Kilometer vom Hotel entfernt lag ein schöner Biergarten. Da wollte Mario natürlich hin, allerdings so weit laufen, war dann doch nicht sein Ding und so schnappte er sich und einigen Mannschaftskameraden Fahrräder. Das ging dann auch solange gut, bis sein Kollege Uli Borowka doch zu viel getrunken hatte und mit dem Rad stürzte und erst nach einer Suchaktion wieder gefunden werden konnte. Alle Versuche, die nächtliche Eskapade dem uneingeschränkten sportlichen Chef von Werder, Otto Rehhagel, zu verheimlichen, scheiterten.

Uli zeigte sich auch mal gnädig

Auch die Unternehmung, als die Polizei Borowka suchte – der seinen nagelneuen Porsche zu Schrott gefahren hatte -, den Teamkollegen auf der Rückbank des eigenen Wagens vor dem Zugriff der Polizei zu schützen, schlug fehl. Immerhin, Basler hatte schnell raus, dass es immer wichtig war, Freikarten für Werder im Handschuhfach zu haben. Bei einer nächtlichen Alkoholkontrolle konnte er dabei gleich deren zehn an Polizisten verteilen. Die Beamten seien daraufhin so begeistert gewesen, dass sie das Bremer Fußballidol sogar nach Hause gefahren hätten. Ja und dann natürlich der Wechsel zu Bayern München. „Jeden Montag musste ich im Büro von Uli Hoeneß antanzen und dann wurde ausgehandelt wie hoch meine Strafzahlung für das ein oder andere Vergehen am Wochenende war. Wenn ich dann aber gut gespielt habe, hat der Uli mir die Summe auch mal erlassen.“

In der zweiten Halbzeit der Show durften die Zuschauer per Whatsapp Fragen an den einstigen Freistoßspezialisten stellen. Wen findet er besser, Messi oder Ronaldo? Die Antwort des 56-Jährigen: Messi, Wer ist derzeit der beste Spieler der Bundesliga? „Harry Kane ist für mich der Beste. Danach kommen ein Florian Wirtz und ein Jamal Musiala. Wobei ich Wirtz meiner Meinung nach etwas besser als Musiala ist.“ Sein bester Mitspieler sei Lothar Matthäus gewesen. „Hätte ich nur zehn Prozent von dem Ehrgeiz von Lothar, dann würde ich heute noch spielen“, scherzte Basler.

Eine wohltuende Vorstellung

Es dürfte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass Mario Basler in VS war. Es ist zuweilen spannend, zumindest aber vergnüglich die Geschichten des Bundesliga-Toptorjägers der Saison 1994/95 (20 Treffer bei Werder Bremen) zu hören. „Vor jener Saison habe ich aufgrund einer Verletzung ein halbes Jahr nicht trainiert, wenn ich da noch trainiert hätte, hätte ich wohl so wie Gerd Müller 40 Tore geschossen“, grinste Basler zum Abschied. Wohltuend, mit Mario Basler gibt es eine Person die nicht nur die Fußball-Bundesliga mit ihren zuweilen grotesken Auswüchsen, sondern auch sich selbst nicht bierernst nimmt.