Ex-Europameister und deutsche Laufhoffnung: Damian Kallabis mit seiner Tochter Jolanda. Foto: Lenk

Ex-Europameister Damian Kallabis war einst weltweit bei Leichtathletik-Fans in aller Munde. Nach seinen Karrierehöhepunkten wagte der Oberndorfer bei der LG Nordschwarzwald ein Comeback. Heute gilt seine Tochter Jolanda als eine von Deutschlands großen Laufhoffnungen. Sie tritt ab dem 15. Juli bei der U20-EM in Tallinn an.

Es war die Sensation bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1998 in Budapest. Drei deutsche Läufer hatten den Endlauf über 3000 Meter Hindernis erreicht: Marc Ostendarp, André Green und der aus Oberndorf a. N.ckar stammende deutsche Meister Damian Kallabis. Anhand der Tatsache, dass Kallabis erst im letzten Moment – damals im strömenden Regen von Berlin bei den deutschen Meisterschaften – die EM-Norm mit 8.24,62 Minuten gelaufen war, musste man ihn für das EM-Finale eher als Außenseiter betrachten. Dazu kam die Tatsache, dass der damals 25-Jährige nur die neuntschnellste Bestzeit aller zwölf Finalisten vorzuweisen hatte. Dem für den SCC Berlin startende Oberndorfer waren aber alle Zeiten und Bestzeiten der Gegner an diesem Tag egal. Er lief wie bereits bei den deutschen Meisterschaften sein Rennen von der Spitze weg und ließ den hochgehandelten Favoriten das Nachsehen. In sensationellen 8.13,10 Minuten – nur rund drei Sekunden über dem deutschen Rekord – krönte sich Kallabis zu dem Überraschungs-Europameister von Budapest.