Rund 35 Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde trafen sich im Martin-Luther-Haus zur Gemeindeversammlung. Unter dem Vorsitz von Michael Pflüger wurden die Zukunft der Gemeinde, Herausforderungen und erfreuliche Entwicklungen diskutiert.
Ursula Buzzi, Vorsitzende des Kirchengemeinderats, eröffnete die Versammlung der evangelischen Kirchengemeinde Schiltach/Schenkenzell mit einem Dank an alle, die in der aktuellen Vakanzzeit tatkräftig mithelfen. Besonders hob sie die Zusammenarbeit mit Pfarrer Dominik Wille aus Gutach/Hausach hervor, der die Gemeinde bei Verwaltungsaufgaben unterstützt. Ebenso betonte sie die Bedeutung des Konfirmandenunterrichts, der nun von Christine Fichter übernommen wurde. Die Einführung der neuen Konfirmanden ist für den 13. Oktober geplant – eine Erleichterung für die Gemeinde, die lange eine Lösung für diesen wichtigen Bereich suchte, heißt es in der Mitteilung der Kirchengemeinde.
Gottesdienste
Cornelia Kilguß berichtete über die Gottesdienste in Schiltach und Schenkenzell, darunter die besonderen „MiniGottesdienste“ für Eltern mit Kleinkindern sowie den Prisma-Gottesdienst, der gemeinsam mit Feuerwehrleuten und einem Notfallseelsorger stattfand. Diese Art von thematischem Gottesdienst, der unter dem Motto „Hilfe! Wer rettet mich, wenn’s brennt im Leben?“ stand, fand großen Anklang und soll künftig jährlich wiederholt werden.
Vakanz
Annika Morgenstern berichtete über die anhaltende Vakanz in der Gemeinde. Neben der unbesetzten Pfarrstelle sind auch die Diakonen- und Kantorenstellen vakant. Trotz eines laufenden Besetzungsverfahrens gibt es bisher keine Bewerber für die Pfarrstelle. Die Gemeinde hofft auf Unterstützung durch persönliche Netzwerke und appelliert an die Landeskirche, den Besetzungsprozess voranzutreiben. Besonders die fehlende musikalische Begleitung durch einen Kantor oder eine Kantorin ist schwierig, die jedoch weiterhin mit ehrenamtlicher Hilfe organisiert werden.
Kooperationsraum
Pfarrer Dominik Wille erläuterte die Pläne der Landeskirche, angesichts sinkender Finanzmittel sogenannte Kooperationsräume zu schaffen. Für den „Kooperationsraum Oberer Täler“ ist geplant, dass aus den bisherigen sechs Pfarrstellen bis 2032 nur noch vier übrig bleiben. Er hob jedoch hervor, dass die vakante Pfarrstelle derzeit separat von diesem Kooperationsraum besetzt werden soll. Gleichwohl sieht Wille im Kooperationsraum eine Chance, insbesondere für jüngere Pfarrerinnen und Pfarrer, die eine teamorientierte Arbeitsweise bevorzugen.
Pfarrhaus
Jürgen Götz informierte die Versammlung darüber, dass vor einem möglichen Einzug ins Pfarrhaus einige Renovierungsarbeiten erforderlich sind. Eine sogenannte „Pinselsanierung“ sei geplant, um die Wände zu streichen und den Windfang zu versetzen, so dass ein separater Zugang zum Keller möglich wird. Die Finanzierung soll aus den Rücklagen des Pfarrhauses erfolgen.
Martin-Luther-Haus
Harry Bühler berichtete von baulichen Mängeln am Martin-Luther-Haus (MLH). Ein Problem mit einer innenliegenden Wasserrinne, durch die Regenwasser aus dem Schalungsbrett am Dachvorsprung lief, konnte behoben werden. Weiterhin muss die Akustik im Foyer verbessert werden, da es bei Veranstaltungen sehr laut sei. Zudem steht eine Reinigung des Kirchturms und weitere Reparaturen an.
Heizkostenreduzierung
Ein erfreuliches Ergebnis konnte Martina Schuffenhauer bei der Heizkostenreduzierung vorlegen: Durch die Verlegung der Gottesdienste während der Winterzeit ins MLH sowie die Schenkenzeller Kirche konnte die Heizung der Hauptkirche abgeschaltet und so zwei Drittel der Heizkosten eingespart werden. Dies führte auch zu einer Reduzierung des CO₂-Ausstoßes um etwa 39 000 kWh, was bei den anwesenden Gemeindemitgliedern großen Anklang fand. Daher soll auch im kommenden Winter diese Praxis fortgesetzt werden.
Gottlob-Freithaler-Haus
Brigitte Sum berichtete von den erfreulich gut besuchten Gottesdiensten im Gottlob-Freithaler-Haus (GFH), die 14-tägig jeweils dienstags stattfinden. Die Gottesdienste werden von verschiedenen Prädikaten sowie Musikern begleitet. Auch für diese Gottesdienste werden weiterhin freiwillige Helfer gesucht, um die Bewohner des GFH in den Schlossbergsaal zu bringen.
Zusammenarbeit mit Landeskirche?
Am Ende der Versammlung brachte ein Gemeindemitglied die Idee einer Zusammenarbeit mit der evangelischen Landeskirche Württemberg ins Gespräch, um eventuell Pfarrer von dort zu gewinnen. Pfarrer Wille erklärte jedoch, dass dies aufgrund verschiedener personalrechtlicher Regelungen kompliziert sei.