Der Dekanatsplan 2030 sieht vor, dass der evangelische Kirchenbezirk Freudenstadt erhalten bleibt. Mit Jahresbeginn ist er durch eine Neuzuteilung sogar größer geworden. Kirchengemeinden aus dem Osten und Süden des Landkreises kamen hinzu.
Nach der Entscheidung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, die Aufteilung der Kirchengemeinden auf Kirchenbezirke/Dekanate neu zu regeln, sollen mit dem Dekanatsplan 2030 aus 44 Dekanaten (mit 53 Personen auf einer (Co)Dekansstelle) weniger als 30 werden (mit 30 Personen in entsprechender Leitungsverantwortung). Dabei soll möglichst Landkreisschärfe hergestellt werden. Die Umsetzung erfolgt jeweils mit dem Ende der zehnjährigen Amtszeit des betreffenden Dekans, erklärt Andreas Streich, Dekan des Kirchenbezirks Freudenstadt, in einer Mitteilung.
Im Zuge dieses Dekanatsplans wurden zum 1. Januar die Kirchenbezirke Sulz und Tuttlingen aufgelöst. Ein neuer Kirchenbezirk Rottweil wurde gebildet. Während der Kirchenbezirk Tuttlingen komplett darin aufging, wurden die Kirchengemeinden des Bezirks Sulz im Wesentlichen landkreisscharf verteilt und den Kirchenbezirken Rottweil, Freudenstadt und Balingen zugeordnet. Dabei wurde darauf geachtet, dass Kirchengemeinden, die in einem landkreisübergreifenden Verbund mit einer anderen Kirchengemeinde waren, möglichst nicht getrennt werden, heißt es weiter.
Im Landkreis Freudenstadt betrifft dies die evangelische Kirchengemeinde Empfingen, die nun zum Kirchenbezirk Rottweil gehört. Der Dekanatsplan 2030 sieht vor, dass das Dekanat Freudenstadt erhalten bleibt. Zum Kirchenbezirk Freudenstadt mit knapp 34 000 Gemeindegliedern (Stand: Ende 2023) kommen nun 6800 Gemeindeglieder aus den Gemeinden Horb (3008), Dettingen (1152), Mühlen (1206) und Betzweiler-Peterzell (1434) hinzu. Das entspricht einer zahlenmäßigen Vergrößerung um 20 Prozent. Nach der letzten Zählung von Ende 2023 gehören dem Kirchenbezirk Freudenstadt damit 40 367 Gemeindeglieder an.
Nur Fürnsal verlässt Bezirk
Die Gesamtkirchengemeinde Fürnsal-Oberbrändi wurde ebenfalls mit Wirkung des 1. Januar aufgelöst. Die im Landkreis Rottweil liegende Kirchengemeinde Fürnsal hat für sich entschieden, künftig zum Kirchenbezirk Rottweil gehören zu wollen. Das entspricht den Einkaufs- und Schulwegen. Gleichzeitig wurde die Kirchengemeinde Fürnsal durch eine Anschlussfusion mit der Kirchengemeinde Dornhan (entsprechend kommunaler Zugehörigkeit) vereinigt. Mit der Kirchengemeinde Fürnsal verlassen 345 Menschen, rund ein Prozent des alten Kirchenbezirks Freudenstadt, denselben. Die Kirchengemeinde Oberbrändi (Kreis Freudenstadt) ging mit den Kirchengemeinden Wittendorf und Lombach durch Anschlussfusion am 1. Januar in der Kirchengemeinde Loßburg auf.
Mit den Kirchengemeinden, die neu zum Kirchenbezirk Freudenstadt gehören, sind laut der Mitteilung des Dekans fünf Pfarrstellen mit jeweils 100 Prozent verbunden. Im Zuge des Pfarrplans 2030 sollen diese aber auf 3,75 Pfarrstellen bis Ende 2030 reduziert werden. Mit der Kirchengemeinde Fürnsal ist eine Pfarrstelle verbunden, die aber im Zuge des Pfarrplans 2030 bis spätestens Ende 2030 wegfallen soll.
Der Umsetzung dieser Pläne lagen – meist mit großer Mehrheit getroffene – Beschlüsse der Kirchengemeinderäte und -synoden zugrunde. Die Bezirkssynode Freudenstadt hat die Aufnahme der neuen Gemeinden einstimmig befürwortet. Die Veränderungen wurden daraufhin vom Evangelischen Oberkirchenrat verfügt, nachdem die zuständigen staatlichen Stellen (Landkreis und Kultusministerium) ihre Zustimmung erklärt hatten.
Gottesdienst in Horb
Der Dekan in Freudenstadt ist damit derzeit für 34 Pfarrstellen zuständig, für deren Stelleninhaber er die unmittelbare Dienstaufsicht ausübt. Am Sonntag, 12. Januar, soll die neue Bezirkszugehörigkeit in einem Gottesdienst ab 10.30 Uhr in der evangelischen Johanneskirche in Horb mit Dekan Andreas Streich gefeiert werden.