Die Ziegen des NABU fühlen sich auf ihrer Sommerweide, wo sie noch einige Wochen bleiben werden, sichtlich wohl. Foto: Feinler

NABU-Herde bleibt noch in ihrem Sommerquartier. Milben verursachen gesundheitliche Probleme.

Eutingen - Auch wenn seine Ziegenherde im vergangenen Winter hohe Kosten verursacht hat, möchte der Eutinger NABU diese behalten. Veränderungen soll es jedoch geben. Eigentlich hätten die Tiere vor einiger Zeit in ihr Winterquartier gebracht werden sollen. Traditionell geschieht das mit einem Ziegenabtrieb, der über die Jahre hinweg immer mehr Menschen zum Mitmachen bewegt hat.

Doch dieses Jahr ist alles anders. Denn die Ziegen bleiben vorerst auf ihrer Sommerweide, auf der sie auch eine Unterstellmöglichkeit haben. "Wenn es kälter wird, Schnee und Eis sich dazugesellen, werden wir sie natürlich in den Winterstall bringen", erklärt Ziegenmutter Sandra Weyharter.

So lange soll sich die Herde auf der Weide satt fressen. Genügend Nahrung finden die Ziegen laut NABU, ansonsten werde Heu beigefüttert. Um die Herde zu erhalten, wurden im Oktober drei Ziegen geschlachtet, was vor allem den jungen NABU-Mitgliedern nahe ging. Da so manches Kind eine Beziehung zu den Tieren aufgebaut hatte, sei diese Maßnahme nicht leicht gefallen, erklärt Sandra Weyharter, die die Ziegenherde seit einigen Jahren betreut.

Jedoch sei die Verringerung von 21 auf momentan 18 Tiere notwendig gewesen. "Wir haben im Winterquartier schon oft festgestellt, dass die jungen Ziegen die alten regelrecht rausboxen. Und die alten stehen dann im Freien", erklärt die Ziegenmutter. Diese Situation versucht der NABU zu verhindern.

Zudem will man wieder junge Ziegen aufziehen, weshalb die Herde auf 15 Tiere reduziert werden muss. Damit soll auch das Milbenproblem vom vergangenen Jahr gelöst werden. Durch dieses Problem hatten einige Ziegen gesundheitliche Probleme, was dem NABU hohe Kosten verursacht hatte und bei der Hauptversammlung eine Diskussion angeregt hatte. Eine Lösung ist aber noch nicht griffbereit.

Jedoch stellt der NABU Überlegungen an, den Tieren langfristig einen neuen Winterstall in der Nähe der Sommerweide zu bauen. Das sei jedoch noch nicht spruchreif, erklärt Vorsitzender Eberhard Kläger. Vorerst bleiben die Ziegen auf ihrer Sommerweide, wo sie sich nach Sandra Weyharters Aussage wohler fühlen als im Winterstall. Vor der Ziegenweihnacht, die auf den 16. Dezember angesetzt ist, werden die Tiere wieder in ihr winterfestes Quartier gebracht. Das geschieht jedoch eher spontan und dann wahrscheinlich mit der Verladung auf Anhänger. Aus dem alljährlichen Ziegenabtrieb wird somit wohl nichts werden. Dafür freuen sich die Kinder und Jugendlichen auf die adventliche Feier im Ziegenstall.