Fasnet: Beim Weitinger Umzug nehmen die Narren aktuelle Themen auf die Schippe / Viele Gastzünfte sind dabei

Der Brexit, Greta und Haltepunkt Eutingen-Nord waren Themen beim Weitinger Fasnetsumzug.

Eutingen-Weitingen. Noch mehr Zuschauer als in den Vorjahren zog der große Weitinger Fasnetsumzug am Fasnetssonntag bei zwar windigem, doch zumeist sonnigem Wetter an. Die Fürbitten aus der morgendlichen Narrenmesse wurden erhört und Petrus zeigte sich trotz ungünstiger Wetterprognosen den "Bettschonern" wohl gesonnen. Ein närrischer Lindwurm mit knapp 40 vorab angemeldeten und weiteren spontan teilnehmenden Vereinen und Gruppen und rund 1200 aktiven Teilnehmern zog durch den alten Narrenflecken und verbreitete tolle Fasnetsstimmung.

Traditionsgemäß wurde der Umzug angeführt von der Bettschoner-Fahne und den "langen Mannen". Der gastgebende Narrenverein "Bettschoner" stellte anlässlich seines 90. Vereinsgeburtstags seine Gruppen vor. Tanzgarde, Urnburghexen Weitingen mit "Häxa-Waaga" und Blotzer und das Symbol der Weitinger Narren, das Bett, für das die Bettträger in ihren weißen Nachtgewändern wieder viele hübsche Damen einfingen. Die "Bettschoner" feierten den 90. Nur aus einem der aufgeblasenen Neuner war die Luft raus, ansonsten steuern die Weitinger schon jetzt voll Elan auf ihren 100. Geburtstag zu, der ebenfalls wieder mit einem Ringtreffen gefeiert wird.

Als quietschfidele Skelette kam die Bettschoner-Jugendgruppe daher, die "Crazys" zeigten prächtige bunte Kostüme. "Das durstige Dutzend" nahm den Bahnhaltepunkt Eutingen-Nord auf die Schippe, weil dort nur einige Züge anhalten und die Reiselustigen mitnehmen. Toll war die "Wilde Liga" als Blumentöpfe unter dem Motto "Blumen haben Durst". Die "Apfelschüttler" Eckenweiler boten Versucherle ihres leckeren selbstgebrannten Obstlers an. Das "Feuchte Eck" kam als Gruppe wunderschöner Harlekins. Nicht nur sauber sondern rein präsentierte sich das "Kommando Zisch" als Waschmaschinen.

Der TSV-AH-Wagen war wie immer eine sichere Bank für den Umzug und zeigte ebenso fantasievoll wie gekonnt den Brexit – Motto "Dia Brita‘ hen d’EU verlao – nach deane frogt eh‘ koa Sau…". Die "Christel-Gruppe" feiert ebenso wie der Narrenverein Jubiläum und hatte wie immer Ramazotti im Angebot. Als Schwarzwaldmädels, aber in Gelb kam die "Gelbe Gefahr", die ihr 20jähriges Jubiläum feierte. Der Narrenratswagen stellte zum 90. Vereinsjubiläum das Bett als Weitinger Fasnetssymbol in Übergröße dar. Greta und das Klima – das "Dream Team" segelte im Wikingerschiff klimaneutral durch den Umzug. Die "Fantaschlucker" hatten auf ihrem Fasnetswagen "Schmorstüble on the road" sicher nur die süße Brause an Bord und beim TSV-Wagen zum Thema Video-Schiedsrichter befürchteten manche Zuschauer einen drohenden Achsbruch, so wild ging es bei den jungen Sportlern an Bord zu.

Etliche Gastzünfte und -gruppen bereicherten den Umzug, so die Dornstetter Dillerhansele, die Rexinger Muggaverbrenner und die Narrenzünfte Gruol, Herbertingen, Göttelfingen, Börstingen und Tübingen. Dazu die Schafberg-Meckerer aus Weil der Stadt, Laufgruppen aus Obernau und Eckenweiler, die Hochdorfer "Daiba-Hexa", die Bisinger Hexen, die Kirschkornspucker Heiningen und die Dachmarder aus Walddorf.

Neben der Weitinger Musikkapelle und der Weitinger "Tiger-Band" sorgten zahlreiche weitere Musik- und Lumpenkapellen für Stimmung und Unterhaltung, unter anderem die "Schdonza Bätscher Gruol", der Spielmannszug Herbertingen und die Musikkapellen Bittelbronn, "Querköpfe" Winnenden und die Musikapelle Börstingen, für die unter anderen Konny Lohmiller Reklame lief für das 60-jährige Jubiläum, das vom 31. Juli bis 2. August gefeiert wird.