Übung: Mehr als 60 Feuerwehrleute und zehn DRK-Mitglieder stellen sich einer anspruchsvollen Aufgabe bei der Firma AS Schwabe

Eutingen-Rohrdorf (af). Bei der Übungsannahme gingen die Helfer der Gesamtwehr Eutingen und die der DRK-Ortsvereine Eutingen und Bildechingen von starker Rauchausbreitung aus, weshalb am Samstag am Gebäude von AS Schwabe schnelles Handeln gefragt war.

Mehr als 60 Feuerwehrleute und zehn DRK-Mitglieder stellten sich der anspruchsvollen Übung, die auch den Unternehmensangehörigen Sicherheit vermitteln sollte. Die Helfer gingen bei der Übung von einem Dachbrand am neuen Gebäude auf der Rohrdorfer Gemarkung aus. Die Brandmeldeanlage hatte erkannt, dass sich der Rauch im Gebäude ausbreitet und meldete diesen. Um dieses Szenario realitätsnah darzustellen, hatte die Gesamtwehr in der Vorbereitung mit dem Hersteller der Anlage und der Leitstelle Abstimmungen getroffen, erklärte Gesamtkommandant Tobias Plaz. Anfangs hatte er die zahlreichen Interessierten in die Thematik der Übung eingeführt, wurde dann von seinem Stellvertreter Daniel Feinler abgelöst. Trotz Wolkenbruch und Blitz kamen einige Interessierte. Sie sahen, wie im Ernstfall die Rohrdorfer Abteilungswehr zuerst mit dem Löschfahrzeug vor Ort wäre.

In kürzester Zeit waren die nachalarmierten Abteilungen Eutingen, Göttelfingen und Weitingen vor Ort. Zeitgleich rückte der DRK-Ortsverein Eutingen mit dem Mannschaftstransportwagen aus, der aufgrund der zahlreichen potenziell gefährdeten Mitarbeiter von AS Schwabe und der potenziell gefährdeten Feuerwehrleute die Bereitschaft des DRK-Ortsvereins Bildechingen mit Kreisbereitschaftsleiterin Gisela Lobmiller nachalarmierte.

Während die Feuerwehrleute den simulierten Brand in Angriff nahmen und die Atemschutzgeräteträger im Gebäude nach den gemimten Verletzten suchten, baute das DRK den Verbandsplatz außerhalb der Rauchgrenze auf. Bei AS Schwabe werden viele Kunststoffe gelagert, weshalb es laut Übungsannahme zu einer starken Rauchentwicklung kam. "Wir mussten uns daher im Verlauf der Übung noch weiter nach hinten zurückziehen", erklärte Stefan Platz, Bereitschaftsleiter des DRK-Ortsvereins Eutingen, dass die Helfer und später auch die Mimen nicht im Rauchbereich sein durften. In der Halle des Gebäudes fanden die Atemschutzgeräteträger die Mime Hanna, die mit ihrer Rauchgasvergiftung und einem leichten Schock an das DRK übergeben wurde. Gleich danach entdeckten die Feuerwehrleute auch Mime Stefan, dessen Rauchgasvergiftung und Verbrennungen dritten Grades im Ehrenamts-RTW von Bildechingen erstversorgt wurden.

Rund um den Mannschaftstransportwagen koordinierten die Feuerwehrleute um Einsatzleiter und stellvertretenden Gesamtkommandanten Thomas Renz, wie bei dieser großen Übung die nachalarmierten Feuerwehrleute eingeteilt werden. Über die Leiter retteten die Feuerwehrleute Florian und Kevin aus dem ersten Stock. Florian von der Jugendfeuerwehr Göttelfingen hatte schon bei einigen Übungen mitgemacht und wusste daher, dass er bei seiner Rauchgasvergiftung und mit seinen gemimten leichten Verbrennungen stark husten musste. "Wenn beispielsweise Kabel anfangen zu brennen, dann ist der Rauch hochgiftig für den Körper, ein Atemzug zu viel und es ist vorbei. Jeder Patient braucht daher höchste Aufmerksamkeit von uns", beschrieb Stefan Platz, dass alle Mimen Sauerstoff erhielten. Nachdem die Mimen erstversorgt waren und die Feuerwehr erklärte, dass nun das Feuer gelöscht wäre und die Aufgaben abgearbeitet wurde, musste die große Halle noch entraucht werden.

Tobias Plaz betonte die Herausforderung durch die Wasserversorgung und die externe Lage des Unternehmens. Er lobte das schnelle und kompetente Handeln bei der komplexen Übung. Seinen Dank sprach er As Schwabe, dem DRK, den Mimen, den Wirten vom SV Eutingen aus sowie der UNI Eutingen fürs Sponsern des Essens. Stefan Platz schloss sich an, der von einer sehr guten Übergabe der Verletzten sprach und den Helfer aus Bildechingen, KBL Gisela Lobmiller und dem Schminkteam dankte. Bürgermeister Armin Jöchle freute sich, dass so viele Interessierte der Übung gefolgt hatten, bei der es einiges zu sehen gegeben hatte. Als Vorsitzender des DRK-OV Eutingen habe er gesehen, dass die Helfer für den Ernstfall gut vorbereitet wären.